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Krankenhausversorgung

Bettenzahl ist kein alleiniger Maßstab

17.04.2024 Seite 6
RAE Ausgabe 5/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 5/2024

Seite 6

© Ärztekammer Nordrhein

Die Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) setzte sich 1974 für den Erhalt einer „möglichst bürgernahen krankenhausärztlichen Versorgung“ ein, wie das Rheinische Ärzteblatt in der Ausgabe vom 10. Mai 1974 schrieb. Auch wenn aus Wirtschaftlichkeits- und Effizienzgründen der Trend zu größeren Einheiten gehe, dürfe der Anspruch der Patientinnen und Patienten auf eine „bürgernahe Krankenhausversorgung“ insbesondere in dünner besiedelten Landesgebieten nicht aus den Augen verloren werden. „Die Bettenzahl kann in diesen Fällen nicht als alleiniger Maßstab für die Leistungsfähigkeit eines Krankenhauses angesehen werden“, sagte der damalige Präsident der ÄkNo, Dr. Friedrich-Wilhelm Koch. Hintergrund der Stellungnahme war die immer wieder geforderte Schließung kleiner Häuser unter Hinweis der geringen Bettenzahl. Koch betonte, dass auch kleine Kliniken selbstverständlich einen hohen Leistungsstand gewährleisten müssten. 

Unter dem Titel „Vom Esser zum Feinschmecker“ stellte eine Grafik in der gleichen Ausgabe den bundesdeutschen Verbrauch ausgesuchter Nahrungsmittel im Vergleich zu 1957 dar, der auch ein Ausdruck der gestiegenen Kaufkraft war. Der Trend gehe deutlich weg von nur „sättigenden kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln“ hin zu „eiweiß- und vitaminreicherer, leichterer Kost“. So nahm der Konsum von Geflügelfleisch in dem Zeitraum um 131 Prozent zu, gefolgt von Sahne mit einem Plus von 85 Prozent. Verlierer waren Roggenbrot und Kartoffeln mit einem Verbrauchsrückgang von 36 und 32 Prozent. Auch der Butterkonsum verringerte sich in dem Zeitraum um zehn Prozent.    

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