Gemeinsame Einladung Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe, Krankenhausgesellschaft NRW, Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW
Positive Bilanz nach zwei Jahren Kenntnis- und Fachsprachprüfung in Nordrhein-Westfalen
Kommunikation ist Basis einer qualitativen Patientenversorgung
Herne, 19.1.2016.Düsseldorf, Münster, 13.1.2016. Der beruflichen und sprachlichen Integration ausländischer Mediziner in das deutsche Gesundheitssystem kommt aufgrund der steigenden Zahl ausländischer Ärztinnen und Ärzte in den letzten Jahren eine wachsende Bedeutung zu. Durch veränderte Regelungen zur ärztlichen Berufszulassung werden ausländische Ärztinnen und Ärzte unterstützt, sich gezielt auf den ärztlichen Alltag vorzubereiten und es wird damit zur Sicherheit und zur Qualität der Versorgung beigetragen. Darauf haben die nordrhein-westfälischen Ärztekammern sowie die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen anlässlich einer gemeinsamen Informationsveranstaltung zur Kenntnis- und Fachsprachenprüfung in Nordrhein-Westfalen für ausländischer Ärztinnen und Ärzte hingewiesen, an der auch das NRW-Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter sowie das Landeszentrum Gesundheit NRW beteiligt sind.
Hervorgehoben wurde, dass ausländische Ärztinnen und Ärzte bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung – insbesondere in Krankenhäusern – leisten. Dabei sei der Start in das deutsche Gesundheitswesen für ausländische Ärztinnen und Ärzte eine besondere Herausforderung, bei der sie sich mit einer neuen Sprache in einem noch ungewohnten Gesundheitssystem zurechtfinden müssen. Daher benötigten sie Unterstützung.
„Die berufliche Integration rückt durch die aktuellen Geschehnisse noch stärker in den Fokus unserer zukünftigen Arbeit“, erklärte Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache. „Eine Vielzahl ausländischer Ärztinnen und Ärzte möchte und muss in das deutsche Gesundheitssystem integriert werden. Unsere Aufgabe besteht also darin, einer solch großen Zahl gut ausgebildeter Menschen die berufliche und sprachliche Integration zu erleichtern.“
In den Statements und Vorträgen der 14 Referentinnen und Referenten wurde deutlich, dass Nordrhein-Westfalen sich hier frühzeitig auf den Weg gemacht hat, um diesen Ärztinnen und Ärzten die berufliche und sprachliche Integration zu erleichtern. Sowohl die Kenntnis- als auch die Fachsprachenprüfung wurden auf die Erfordernisse des ärztlichen Arbeits- bzw. Kommunikationsalltags zugeschnitten und für die Bildungsträger wurden Anreize geschaffen, ihre Qualifizierungsprogramme praxisnah auf die neuen Anforderungen auszurichten.
Dazu erklärte Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, bereits im Vorfeld der Veranstaltung: „Die Sprache hat eine Schlüsselfunktion in der Arzt-Patienten-Beziehung. Arzt und Patient müssen miteinander reden können und sich verstehen. Ebenso wie die zusammenarbeitenden Kollegen. Eine funktionierende Kommunikation ist die Basis, um eine hochwertige und sichere Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Heilkunst braucht Sprachkunst.“
„Wir haben uns für die praxisnahe und qualifizierte Fachsprachprüfung ausländischer Kolleginnen und Kollegen eingesetzt, weil eine gelingende Verständigung mit den Patientinnen und Patienten wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Behandlungsverlauf ist. In der Sprache begründete Missverständnisse sind eine Fehlerquelle, die es zwingend zu minimieren gilt“, sagte der Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, Bernd Zimmer.
Windhorst und Zimmer begrüßen in diesem Zusammenhang, dass seit zwei Jahren die beiden NRW-Ärztekammern für die Durchführung der Fachsprachenprüfung für ausländische Ärztinnen und Ärzte zuständig sind. Die bisherigen Überprüfungen der medizinischen Fachsprache hätten gezeigt, dass die Kammern für diese Aufgabe bestens geeignet seien.
In den 364 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern mit ihren knapp 250.000 Mitarbeitern und über 4,5 Millionen Patienten jährlich treffen Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen aufeinander. Von höchster Bedeutung ist hier eine funktionierende Integration und Kommunikation, bei der neben dem Willen zu einem gemeinsamen Miteinander und einem gedanklicher Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen die Sprache im Mittelpunkt steht. Um einander zu verstehen und den hohen medizinischen Herausforderungen gerecht werden zu können, unterstützen die Kliniken ihre ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vielfältigen integrativen Maßnahmen und sprachorientierten Projekten.
Ende 2014 kamen rund 9.000 der insgesamt 78.000 in Nordrhein-Westfalen berufstätigen Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland. 7.500 dieser ausländischen Ärztinnen und Ärzte waren in Krankenhäusern tätig. Dies entspricht einem Anteil von 16,8 Prozent, der regional stark varriert. So hat unter den Berufseinsteigern und Assistenzärzten hat in Westfalen-Lippe gegenwärtig jeder zweite Arzt eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Hintergrund
Ärztinnen und Ärzte, die ihren Hochschulabschluss nicht an einer deutschsprachigen Universität erhalten haben, müssen – soweit kein Ausnahmetatbestand vorliegt – die für die Ausübung der Berufstätigkeit erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache nachweisen, um die deutsche Approbation zu erhalten. So leitet es sich aus der Bundesärzteordnung ab, die den Ländern als zuständigen Approbationsbehörden aber keine weiteren Vorgaben macht, was darunter zu verstehen ist. In den meisten Bundesländern reicht dafür die Vorlage eines Zertifikats, das das Kompetenzniveau B2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen bescheinigt. Dieses Zertifikat hat jedoch keinerlei Bezug zu den sprachlichen Anforderungen, die sich Ärztinnen und Ärzten bei ihrer täglichen Arbeit stellen. Zwar gehört Nordrhein-Westfalen schon jetzt zu den – wenigen – Bundesländern, die vor der Erteilung der Approbation zusätzlich fachsprachliche Kenntnisse prüfen. Diese Prüfung soll nun aber noch stärker auf die Erfordernisse des ärztlichen Kommunikationsalltags zugeschnitten werden. Diese neue Zielausrichtung unterstützt Ärztinnen und Ärzten, die neu in Deutschland sind, sich gezielt auf das vorzubereiten, was sie sprachlich bei der täglichen Arbeit brauchen. Sie fördert damit sprachliche Sicherheit, stärkt Selbstvertrauen und trägt so zur beruflichen und persönlichen Integration ein.
Ansprechpartner:
Lothar Kratz, Leiter Referat Politik, PR, Presse der Krankenhausgesellschaft NRW – 0211 / 47819-70
Horst Schumacher, Pressesprecher der Ärztekammer Nordrhein – 0211 / 4302-2010
Volker Heiliger, Pressesprecher der Ärztekammer Westfalen-Lippe – 0251 / 929-2110
Christoph Meinerz, Pressesprecher des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW – 0211 / 8618-4246
Informationen zur Fachsprachprüfung
letzte Änderung am: 16.02.2016
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Heft 2/2019
Titelthema
Jüdische Ärzte in der NS-Zeit: "Die Erinnerung sucht uns im Alltag auf"
Bedeutung der Organspende - was können wir in NRW tun?
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