Düsseldorf, Kamp-Lintfort, 26.2.2015. Mit der feierlichen Urkundenübergabe wurde am Donnerstag, 26. Februar 2015, der 45. Hausärztliche Weiterbildungsverbund - Kamp-Lintfort aus der Taufe gehoben. Damit arbeiten in 45 nordrheinischen Weiterbildungsverbünden knapp 100 Krankenhäuser und rund 400 Praxen für den Nachwuchs an Allgemeinmedizinern.
Auch in Kamp-Lintfort ist in den kommenden Jahren ein Rückgang von niedergelassenen Allgemeinmedizinern zu erwarten. Bereits heute ist es für Hausärzte oftmals schwierig, geeigneten Nachwuchs für ihre Praxis zu finden. Um dieser Entwicklung adäquat zu begegnen, haben zwei Krankenhäuser in Kamp-Lintfort und Xanten in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Hausärzten und unterstützt durch die Ärztekammer Nordrhein den Weiterbildungsverbund Kamp-Lintfort gegründet.
Vorteile des Konzepts sind ein gemeinsames Curriculum, eine gesicherte Vergütung über die gesamten fünf Jahre der Weiterbildung und eine individuelle Betreuung. Die Zulassung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist Voraussetzung, um sich als Hausarzt niederzulassen. Innerhalb der insgesamt fünfjährigen Facharztweiterbildung absolvieren die Kandidaten in der Regel drei Jahre in der Klinik und zwei bei niedergelassenen Hausärzten. So lernen die Ärzte in Weiterbildung die Anforderungen an den Beruf des Allgemeinmediziners sowie die lokalen Strukturen umfassend kennen, ohne sich neu zu bewerben oder den Wohnort wechseln zu müssen.
Eine Übersicht der teilnehmenden Kliniken und Praxen am Hausärztlichen Weiterbildungsverbund Kamp-Lintfort findet sich im Internet unter
www.aekno.de/Verbundweiterbildung/Kamp-Lintfort
Eine Liste aller Weiterbildungsverbünde in Nordrhein findet sich im Internet unter
www.aekno.de/Verbundweiterbildung.
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Zum Hintergrund
Nach den Zahlen des Bundesarztregisters sind etwa 20 Prozent der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte über 60 Jahre alt. Im Kammerbezirk Nordrhein müssten bei circa 6.000 hausärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen jährlich 200 neue Ärztinnen und Ärzte nachrücken, um diese Lücke zu schließen. Derzeit liegt die Zahl lediglich bei 100 Ärztinnen und Ärzten pro Jahr. Umso wichtiger sind nachhaltige Programme wie die Hausärztlichen Weiterbildungsverbünde, die in vielen Orten und Regionen Nordrheins entstehen.