Schluckbeschwerden und tastbarer Knoten im linken Schilddrüsenlappen

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 29 der Reihe Zertifizierte Kasuistik

1. Welche Aussage im Bezug auf Schilddrüsenkarzinome ist zutreffend?

1. Schilddrüsenmalignome sind mit einer Häufigkeit von 10 Prozent der Malignomerkrankungen häufige Tumore.
2. Das medulläre (C-Zellen) Karzinom zählt zu den differenzierten Karzinomen.
3. Das follikuläre Karzinom ist unter den differenzierten Karzinomen der häufigste Typ.
4. Das papilläre Karzinom metastasiert vorwiegend lymphogen.
5. Follikuläre Karzinome betreffen vorwiegend Frauen.

2. Welcher Befund spricht am ehesten für das Vorliegen eines Schilddrüsenmalignoms?

1. Tastbarer Knoten am Hals.
2. Solider Knoten in normaler Echogenität in der Sonographie.
3. Fehlende Speicherung/Aufnahme des Knoten im Schilddrüsenszintigramm; sogenannter kalter Knoten.
4. Adenomatöser Knoten im Schilddrüsenszintigramm.
5. Follikuläre Proliferation in der Schilddrüsenpunktion.

3. Welche Aussage zur Hashimoto Thyreoiditis trifft nicht zu?

1. Sie ist die häufigste Ursache einer Hypothyreose.
2. Sie betrifft bevorzugt Frauen im 4./5. Dezennium.
3. Der Nachweis eines erhöhten TPO-AK Titers ist beweisend für das Krankheitsbild.
4. LT4-Substitution bei Hypothyreose ist obligat.
5. Der TRAK-Titer kann ebenfalls erhöht sein.

4. Welche Laborbefunde sind am ehesten charakteristisch für das Vorliegen einer Autoimmunthyreoiditis vom Typ Hashimoto?

1. Erhöhter TSH-Wert bei normwertigen FT3 und FT4.
2. Erhöhter TRAK-Titer und anti-TPO-AK-Titer.
3. Erhöhter anti-TPO-AK-Titer und erhöhter TSH-Wert.
4. CRP Erhöhung und TRAK-Titer Erhöhung.
5. Extreme BSG-Erhöhung und Erhöhung des CRP.

5. Welche Aussage zum „Minimal invasiven follikulären Karzinom“ (MIFTC) trifft nicht zu? <em>(siehe auch Abbildung 1)</em>

1. Bei einem MIFTC ohne Angioinvasion und Metastasen kann auf eine Komplementierungsoperation verzichtet werden.
2. Das leitliniengerechte Therapiekonzept des follikulären Schilddrüsenkarzinoms besteht bisher in einer totalen Thyreoidektomie mit Lymphadenektomie und Radiojodtherapie.
3. Unterscheidungsmerkmal zwischen mikrofollikulärem Adenom und follikulärem Karzinom ist der Kapseldurchbruch.
4. Voraussetzung für die Diagnose eines MIFTC ist die standardisierte Aufarbeitung des Operationspräparates in der Paraffinhistologie.
5. Charakteristisch in Abbildung 1 für das Vorliegen eines MIFTC sind die Lymphfollikel.

6. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose nach der Komplementierungsoperation rechts?

1. Undifferenziertes Karzinom.
2. Multifokales papilläres Schilddrüsenkarzinom rechts.
3. Lymphknotenmetastasen eines papillären Schilddrüsenkarzinoms.
4. Atypisches Adenom.
5. Struma colloides nodosa.

7. Welcher der in Abbildung 2 gezeigte Befund ist zutreffend für das Vorliegen eines papillären Schilddrüsenkarzinoms?

1. Kapselinfiltration
2. Angioinvasion
3. Lymphfollikel
4. Verschiebung des Zytoplasma-Zellkern-Verhältnisses, sogenanntes dachziegelartiges Übereinanderliegen der Milchglaskerne.
5. Mikrofollikuläre Strukturen

8. Welche weiteren diagnostischen Maßnahmen würden Sie nicht empfehlen?

1. Thorax-Röntgen/CT
2. Abdomensonographie
3. Schädel CT
4. Ganzkörper-Skelettszintigraphie
5. Echokardiographie

9. Welche Aussage bezüglich der Therapie bei der vorliegenden Diagnose ist nicht zutreffend?

1. Die Therapie besteht aus einer Kombination von Thyreoidektomie und zentraler zervikaler Lymphadenektomie beidseits.
2. Eine Hemithyreoidektomie links wäre ausreichend gewesen.
3. Eine Radiojodtherapie im Anschluss ist empfehlenswert.
4. Eine Bestimmung des Thyreoglobulin (Tg) Spiegels im postoperativen Verlauf ist sinnvoll.
5. Durch eine intraoperative Schnellschnittdiagnostik kann eine Komplementierungsoperation vermieden werden.

10. Welche Aussage trifft für die in der Kasuistik zutreffende Erkrankung nicht zu?

1. Die Indikation zur zweiseitigen Komplementierungsoperation ist bei nicht eindeutig geklärten Richtlinien individuell zu entscheiden.
2. Die Operationsindikation ist bei suspekten Schilddrüsenknoten in einer Hashimoto-Thyreoiditis großzügig zu stellen.
3. Ein Zusammenhang zwischen Autoimmunthyreoiditis und dem vermehrten Auftreten von Schilddrüsenkarzinomen wird diskutiert.
4. Vorteile einer Komplementierungsoperation bestehen unter anderem in einer vereinfachten Nachsorge.
5. Alter, Wünsche und Lebenssituation spielen bei der Entscheidung für eine Komplementierungsoperation keine Rolle.

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