Unklare zervikale/thorakale Beschwerden bei einem 38-jährigen Mann

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 62 der Reihe Zertifizierte Kasuistik

1. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose in der vorliegenden Kasuistik?

1. Perimyokarditis
2. akutes Koronarsyndrom
3. Meningitis
4. Refluxösophagitis
5. Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom)

2. Welche Ursache liegt der gestellten Diagnose wahrscheinlich zugrunde?

1. Nerveneinklemmung im HWS-Bereich
2. Lyme-Borreliose
3. vorausgegangene Virusinfektion
4. thorakales Trauma
5. dilatative Kardiomyopathie

3. Welche Untersuchungsmethoden sind Goldstandard zur Diagnose in der vorliegenden Kasuistik?

1. Anamnese und körperliche Untersuchung
2. Anamnese und Gewebebiopsie
3. Anamnese und MRT
4. Anamnese, körperliche Untersuchung, Echokardiographie, EKG und MRT
5. thorakale Computertomographie

4. Welche weiterführende Untersuchung ist bei stark eingeschränkter LV-Funktion, erhöhten Herzenzymen und dem vorliegenden MRT-Befund zu erwägen?

1. Myokardbiopsie
2. Doppler-/Duplexsonographie der Halsgefäße
3. Spiroergometrie und Kardio-CT
4. Herzkatheteruntersuchung
5. Antworten a) und d) sind richtig.

5. Welche Aussage zur Myokard-Biopsie ist korrekt?

1. Es handelt sich um einen Eingriff mit niedrigem Komplikationsrisiko.
2. Der Eingriff sollte nicht an Zentren durchgeführt werden.
3. Die Biopsie ermöglicht keine Aussage über eine möglicherweise vorliegende Amyloidose.
4. Gefürchtete Komplikationen sind eine Myokardperforation sowie Herzrhythmusstörungen.
5. Molekularpathologische Untersuchungen sind am Biopsiematerial des Herzens nicht möglich.

6. Welche Therapie ist bei der von Ihnen gestellten Diagnose in den meisten Fällen ausreichend?

1. symptomatische Therapie mit NSAR, Magenschutz und körperliche Schonung
2. Herzinsuffizienztherapie
3. immunsuppressive Therapie
4. Herztransplantation
5. Keine der Antworten ist richtig.

7. Wie häufig ist die von Ihnen diagnostizierte Erkrankung Ursache für einen plötzlichen Herztod?

1. 5 bis 12 Prozent
2. 50 Prozent
3. über 95 Prozent
4. unter 5 Prozent
5. Es liegt keine Assoziation zum plötzlichen Herztod vor.

8. Welche prädiktiven Faktoren kennzeichnen ein schlechtes Outcome?

1. niedriger systolischer Blutdruck (< 115 mmHg systolisch)
2. erhöhte Herzfrequenz (> 78/min)
3. verlängerte QRS-Zeit über 120 ms
4. Late-Gadolinium-Enhancement in der MRT-Diagnostik
5. Alle Antworten sind richtig.

9. Wie ist die Prognose für die Erkrankung einzuschätzen?

1. In über 60 Prozent der Fälle kann eine Ausheilung erreicht werden.
2. In über 95 Prozent der Fälle kann eine Ausheilung erreicht werden.
3. In bis zu 30 Prozent der Fälle kann sich eine dilatative Kardiomyopathie mit Herzinsuffizienz entwickeln.
4. In rund 12 bis 25 Prozent der Fälle kommt es zur terminalen Herzinsuffizienz mit Indikation zur Herztransplantation oder letalem Ausgang.
5. Die Antworten a), c) und d) sind korrekt.

10. Welches diagnostische Kriterium ist nicht typisch für die Erkrankung?

1. erhöhte Herzenzyme (CK, CKMB, Troponin)
2. ST-Streckensenkungen
3. T-Negativierungen über mehreren Ableitungen
4. ST-Hebungen mit konkavbögigem Abgang
5. erhöhte Leberwerte

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