Vorlesen
Wissenschaft und Fortbildung

Patientin ohne Ikterus mit schwerer cholestatischer Hepatopathie

15.09.2023 Online FortbildungSeite 28
RAE Ausgabe 10/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2023

Seite 28

Diagnostische und therapeutische Überlegungen

von Sonja Haas, Christian P. Strassburg, Jacob Nattermann, Philipp Lutz

Anamnese

Eine 59-jährige Patientin stellte sich zur Abklärung erhöhter cholestatischer Leberparameter erstmalig in unserer hepatologisch-gastroenterologischen Ambulanz vor. Die Laborwertveränderungen waren initial im Rahmen einer intensivmedizinischen Behandlung einer Subarachnoidalblutung vier Monate zuvor in einer externen Klinik aufgefallen. Dort hatte sich eine Erhöhung der gamma-GT (bis > 2.400 U/l), der alkalischen Phosphatase (bis > 900 U/l) sowie der Transaminasen (bis 83 U/l) ohne eine Erhöhung des Serumbilirubins gezeigt. Diese Veränderungen waren im Verlauf des stationären Aufenthalts anhaltend. Zur Höhe der Leberwerte vor der intrakraniellen Blutung ließ sich nichts eruieren. In einer Sonografie des Abdomens waren extern eine Hepatomegalie und eine Wandverdickung des Ductus hepatocholedochus beschrieben worden. Eine Gallengangdarstellung mittels endoskopisch retrograder Cholangiopankreatikografie (ERCP) oder Magnetresonanz-Cholangio-pankreatikografie (MRCP) oder eine Leberbiopsie waren nicht erfolgt.

Zum Vorstellungszeitpunkt berichtete die Patientin, nicht an Juckreiz oder Diarrhoen zu leiden. Alkohol trinke sie nur wenig. Die Familienanamnese war bezüglich Lebererkrankungen leer. Die Dauermedikation bestand zum Vorstellungszeitpunkt aus Apixaban, Metoprolol, L-Thyroxin, Pantoprazol sowie Etoricoxib bei Bedarf.

Untersuchungsbefunde

Klinisch ergab sich bezüglich einer Lebererkrankung ein unauffälliger Befund.

Labor: Lebervirusserologie: Negativbefunde Hepatitis A: Anti-HAV; Hepatitis B: Anti-HBc, Anti-HBs, HBs-Antigen; Hepatitis C: Anti-HCV.    
Immunologische Normalbefunde für ANA, pANCA, cANCA, AMA, LKM, ASMA.

Sonographisch zeigte sich das Bild einer diffusen Gallengangserkrankung. 


Professor Dr. Christian P. Strassburg ist Klinikdirektor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Bonn. Professor Dr. Jacob Nattermann ist sein Stellvertreter. Sonja Haas sowie Privatdozent Dr. Philipp Lutz sind dort tätig.

Professor Dr. Malte Ludwig ist ambulant als Angiologe am Zentrum für Kardiologie am Klinikum Starnberg tätig. Er koordiniert und begleitet die Reihe inhaltlich.
 

Kurzanleitung zur „Zertifizierten Kasuistik“

Hinweis: Die 2 Fortbildungspunkte können über das System des Einheitlichen Informationsverteilers (EIV) Ihrem Punktekonto bei der Ärztekammer gutgeschrieben werden. Es werden Ihre Einheitliche Fortbildungsnummer, die Veranstaltungsnummer und die Anzahl der Punkte übermittelt.

via Rheinisches Ärzteblatt
Im ersten Rheinischen Ärzteblatt des Quartals werden jeweils veröffentlicht: der einführende Artikel zum Thema, der Fragenkatalog und die Lernerfolgskontrolle mit Bescheinigung.

Ausführliche Informationen zur Differenzialdiagnostik werden im Internet unter www.aekno.de/cme veröffentlicht.

Zum Erwerb der Fortbildungspunkte müssen mindestens 70 Prozent der Fragen richtig beantwortet werden. In dem Fall können die Fortbildungspunkte über den Elektronischen Informationsverteiler (EIV) dem elektronischen Punktekonto des Arztes bei seiner Ärztekammer automatisch gutgeschrieben werden, falls die Einheitliche Fortbildungsnummer/Barcode auf die Lernerfolgskontrolle aufgeklebt und die Einverständniserklärung zur Datenübermittlung unterschrieben ist.

Einsendeschluss: Die Lernerfolgskontrolle muss spätestens bis Mittwoch, 29. November 2023 per Fax oder per Post eingegangen sein (Poststempel). Fax: 0211 4302-5808, Postanschrift: Ärztliche Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung in Nordrhein, Tersteegenstr. 9, 40474 Düsseldorf.

Auflösung: im Rheinischen Ärzteblatt 12/2023 in der Rubrik Magazin.

via www.aekno.de
Die Zertifizierte Kasuistik findet sich auf der Homepage der Ärztekammer Nordrhein unter www.aekno.de/cme.

Anmeldung: Erstmalige Registrierung mit Nachnamen, Arztnummer, Einheitlicher Fortbildungsnummer (falls vorhanden) und einer aktuellen E-Mail-Adresse. An diese werden die Zugangsdaten geschickt. Die zukünftige Anmeldung erfolgt über die angegebene E-Mail-Adresse und das selbst gewählte Passwort.

In dem geschlossenen Bereich finden sich

  • der einführende Artikel zum jeweiligen Thema, 
  • die ausführlichen medizinischen Informationen und
  • der Fragekatalog.

Die bisher veröffentlichten Kasuistiken der Reihe finden sich zu Übungszwecken unter www.aekno.de/cmetest.