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126. Deutscher Ärztetag

Kurzfristig mehr Studienplätze sichern die Versorgung von morgen

19.07.2022 Seite 10
RAE Ausgabe 8/2022

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 8/2022

Seite 10

Auf dem 126. Deutschen Ärztetag im Mai in Bremen haben die 250 Abgeordneten zahlreiche Beschlüsse rund um das Medizinstudium verabschiedet. Unter anderem forderte der Ärztetag das Bundesgesundheitsministerium auf, das Gesetzgebungsverfahren für eine neue Approbationsordnung wieder aufzunehmen, damit diese wie geplant 2025 in Kraft treten könne. Eine weitere Forderung der Ärzteschaft lautete, im Zuge der Novellierung der Approbationsordnung für bessere Rahmenbedingungen im Praktischen Jahr (PJ) zu sorgen. Dazu zähle unter anderem eine existenzsichernde Aufwandsentschädigung für die PJ-Studierenden. Auch sollten künftig Krankheitstage im PJ nicht mehr als Fehltage gelten. Zudem forderten die Abgeordneten den Bund zum wiederholten Male auf, mehr Studienplätze für Humanmedizin an staatlichen Universitäten zu schaffen. Der Staat habe die Pflicht, „selbst auf eine bedarfsgerechte ärztliche Versorgung der Bevölkerung mittels der Bereitstellung der hierfür notwendigen Medizinstudienplätze hinzuwirken“. Gleichzeitig wiesen die Abgeordneten darauf hin, dass Wissenschaftlichkeit „Prämisse jeglicher medizinischer Ausbildung in Deutschland“ sein müsse. Dies müsse auch für private Studienangebote gelten. In einem weiteren Beschluss, den unter anderem Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, und das Vorstandsmitglied Dr. Oliver Funken eingebracht hatten, forderten die Abgeordneten, bundesweit kurzfristig mindestens 6.000 Medizinstudienplätze zu schaffen sowie die Approbationsordnung gemäß den Vorgaben des Masterplans Medizinstudium 2020 zu reformieren. Nur so könne dem drohenden Ärztemangel in Zeiten des demografischen Wandels entgegengewirkt und die medizinische Versorgung der Menschen gewährleistet werden.    

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