Die Zahl der Organspenden in Deutschland stagniert seit Jahren auf einem niedrigen Niveau. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation spendeten 2024 lediglich 950 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe. Demgegenüber standen mehr als 8.200 Patientinnen und Patienten, die auf ein Spenderorgan warten. Zum Tag der Organspende am 7. Juni appellierte das Präsidium der Ärztekammer Nordrhein an alle Bürgerinnen und Bürger, sich bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Entscheidung für oder gegen eine Organ- oder Gewebespende zu dokumentieren. Um die Spendenbereitschaft dauerhaft zu erhöhen, warb Dr. Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, für eine Kultur der Organspende. „Wir müssen offen und ohne Tabus über Hirntod, Organ- und Gewebespende aufklären: in Schulen, am Arbeitsplatz, in Praxen und Krankenhäusern.“
Für die nordrheinischen Transplantationsbeauftragten ist zudem eine enge interprofessionelle Vernetzung entscheidend, um die Organisationsstrukturen der Organspende weiter zu verbessern – etwa mit den transplantationsbeauftragten Pflegekräften, erklärte Dr. Gero Frings, transplantationsbeauftragter Arzt am St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Arbeitsgruppe für Anliegen transplantationsbeauftragter Ärztinnen und Ärzte, die von den Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gemeinsam getragen werde.
MST