Wisst Ihr, wie man sich in Gebärdensprache begrüßt oder vorstellt? Ich konnte es bis vor kurzem selbst nicht. Die Sprache hat mich schon immer fasziniert, aber erst im letzten Wintersemester habe ich sie zum ersten Mal wirklich gelernt.
Im Medizinstudium können wir ab dem dritten Semester Wahlfächer belegen, meist mit medizinischem Schwerpunkt. So habe ich beispielsweise bereits zwei Sonographie-Kurse und ein EKG-Seminar besucht. Diesmal aber entschied ich mich für etwas anderes: einen Sprachkurs in Deutscher Gebärdensprache.
Dieser Kurs war offen für alle Studienfächer. Das war spannend, nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Menschen, denen ich dort begegnet bin. Es war schön, mit neuen Leuten aus anderen Studiengängen zu lernen. Im Medizinstudium bewegt man sich oft im eigenen Kreis. Man spricht über ähnliche Themen, hat ähnliche Routinen und teilt eine durch das Studium geprägte medizinische Alltagserfahrung. Dieser Kurs hat mir gezeigt, wie gut es tut, mal aus dieser gewohnten Umgebung rauszukommen. Man merkt erst, wie sehr man sich manchmal in seinem eigenen Studienalltag verliert, wenn man neue Perspektiven kennenlernt.
Ich finde es wichtig, sich neben dem Studium bewusst mit anderen Dingen zu beschäftigen – sei es durch Sport, neue Kontakte oder eben durch eine ganz andere Sprache. Das bringt nicht nur Abwechslung, sondern öffnet auch den Blick für Neues. Und jetzt kann ich mich auch in Gebärdensprache vorstellen.
Wie erlebt Ihr das Medizinstudium? Schreibt mir unter medizinstudium(at)aekno.de.