Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat bei ihrer jüngsten Sitzung Ende Mai in Leipzig ein Positionspapier zur Patientensteuerung in der ambulanten Notfall-, Akut- und Regelversorgung beschlossen (www.kbv.de). Ziel sei, dass Ressourcen sinnvoll eingesetzt, unnötige Arztbesuche und Doppeluntersuchungen vermieden und Patienten dort behandelt würden, wo es ihren Beschwerden nach angemessen sei, heißt es in dem Papier. Die Steuerung der Patientinnen und Patienten soll demnach durch Hausärzte, Kinder- und Jugendärzte sowie Gynäkologen erfolgen. Ausnahmen soll es für schwer chronisch Kranke geben, die auch ohne Überweisung ihren behandelnden Facharzt konsultieren dürfen. Weiterhin möglich bleibt auch der direkte Zugang zu ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten. Die Behandlung von Patienten, die keinen Hausarzt haben, soll über die Rufnummer und digitale Plattform der 116 117 koordiniert werden. Wer auch weiterhin ohne Überweisung einen Facharzt aufsuchen will, soll dafür nach dem Willen der KBV eine Eigenbeteiligung leisten. Mit- und weiterbehandelnden Fachärzten sollen ihre Leistungen außerhalb des Budgets vergütet werden. Die KBV fordert zudem eine angemessene Vorhaltefinanzierung für die ambulante Akut- und Notdienstversorgung.
HK