Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Sprachstörung

Diagnostische und therapeutische Überlegungen. - Folge 32 der Reihe "Zertifizierte Kasuistik"

1. Um welche Erkrankung handelt es sich?

1. Akuter Hirninfarkt
2. Herpes-simplex Enzephalitis (HsE)
3. Sinusvenenthrombose
4. Schizophrenie
5. Alkohol-Intoxikation

2. Welche Aussage trifft nicht zu?

1. Die in Frage 1 zutreffende Erkrankung ist die häufigste Form der Virusenzephalitis.
2. Die Letalität beträgt ohne frühzeitige Therapie ca. 70 Prozent.
3. Der häufigste Erreger beim Erwachsenen ist HSV Typ 2.
4. Es handelt sich um eine hämorrhagisch nekrotisierende Enzephalitis.
5. Die in Frage 1 zutreffende Erkrankung ist nicht behandelbar.

3. Welche Aussage trifft zu? Bei der in Frage 1 zutreffenden Erkrankung

1. dringt das Virus vermutlich über die Wangenschleimhaut ein.
2. betrifft die Erkrankung im Verlauf häufig beide Temporallappen.
3. beträgt die Inzidenz 1:100.000.
4. ist Kortison die Therapie der Wahl.
5. kommt es ausschließlich zum Befall des linken Temporallappens.

4. Was gehört nicht zur klinischen Symptomatik der in Frage 1zutreffenden Erkrankung?

1. schwere Ataxie
2. Wernicke-Aphasie
3. Kopfschmerzen
4. Wesensänderung
5. Fieber

5. Bei welcher Symptomkonstellation ist klinisch die in Frage 1 zutreffende Erkrankung wahrscheinlich?

1. Kopfschmerzen, Husten und Fieber
2. Hemiparese, Dysarthrie und Feinmotorikstörung
3. Erbrechen, Schwindel und Nystagmus
4. Aphasie, Wesensänderung und fokale Anfälle
5. Dysarthrie, optische Halluzinationen und Rückenschmerz

6. Für die Diagnose der in Frage 1 zutreffenden Erkrankung ist beweisend?

1. Der Nachweis von Hypodensitäten im CT.
2. Anfallsäquivalente im EEG.
3. Eine Zellzahlerhöhung im Liquor.
4. Der Nachweis von HSV in der Liquor-PCR.
5. Ein erniedrigtes Laktat im Liquor.

7. Welche Aussage trifft nicht zu?

1. Erste Veränderungen finden sich im CCT nach 24 Stunden.
2. Die diffusionsgewichtete Sequenz im cMRT zeigt typischerweise temporal gelegene Hyperintensitäten.
3. Das EEG liefert wesentliche Zusatzinformationen.
4. Es findet sich eine Liquorpleozytose.
5. Es findet sich eine Eiweißerhöhung im Liquor.

8. Welche Aussage trifft zu? Die HSV-PCR im Liquor

1. hat eine Sensitivität von 70 – 80 Prozent.
2. hat eine Spezifität von 30 – 40 Prozent.
3. ist zur Verifizierung der Diagnose wichtig.
4. hat keinen Einfluss auf die Dauer der antiviralen Therapie.
5. erbringt ein Ergebnis frühstens eine Woche nach Abnahme.

9. Welche Aussage trifft zu? Die Therapie der in Frage 1 zutreffenden Erkrankung

1. kann nicht durch eine Aciclovir-Resistenz beeinträchtigt werden.
2. muss unverzüglich bereits bei klinischem Verdacht beginnen.
3. sollte mit Aciclovir i.v. für sieben Tage erfolgen.
4. basiert auf der oralen Gabe von Valaciclovir.
5. erfordert die hochdosierte intrathekale Kortisongabe.

10. Welche Aussage trifft nicht zu?

1. Foscarnet ist eine Therapiealternative bei Aciclovirallergie oder -resistenz.
2. Bei wiederholt negativer PCR und unauffälligem cMRT kann die Therapie früher beendet werden.
3. Eine antikonvulsive Behandlung ist im Verlauf nur in Ausnahmefällen erforderlich.
4. Bis zur Diagnosesicherung erfolgt die zusätzliche Gabe eines Antibiotikums.
5. Die in Frage 1 zutreffende Erkrankung benötigt nur selten eine medikamentöse Therapie.

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