Marathonläufer mit pathologischer Glukose-Toleranz und abnormer Nüchternglukose

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 21 der Reihe Zertifizierte Kasuistik

1. Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?

1. Klassischer Typ 1 Diabetes mellitus.
2. Typ 2-Diabetes mellitus.
3. Latent Autoimmune Diabetes in Adults (LADA).
4. Kein Diabetes, lediglich pathologisch Glukose-Toleranz und abnorme Nüchternglukose.
5. Es handelt sich um einen Laborfehler.

2. Bei Hyperglykämie und Nachweis von Autoantikörpern (GAD-, Inselzell-Antikörpern) trifft folgende Aussage zu:

1. Es handelt sich um einen Typ 1-Diabetes.
2. Orale Antidiabetika sind kontraindiziert.
3. Eine frühzeitige Insulintherapie hat einen günstigen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung.
4. Häufig finden sich weitere Autoantikörper.
5. Es liegt keine Insulinresistenz vor.

3. Für die in der Kasuistik zutreffende Diagnose spricht:

1. Es handelt sich um eine Spätmanifestation eines Typ 1-Diabetes im Erwachsenenalter (Late-onset).
2. Es handelt sich um einen latenten Autoimmundiabetes.
3. Die HLA-Genetik entspricht einem Typ 2-Diabetes.
4. Es liegt eine Insulinresistenz vor, ähnlich wie bei Typ 2-Diabetes.
5. Antworten b) und d) sind richtig.

4. Was gehört nicht zu den klassischen Kriterien der in der vorliegenden Kasuistik zutreffenden Diagnose?

1. Nachweis von diabetesspezifischen Antikörpern.
2. Familiäre Häufung.
3. Primär nicht insulinpflichtig.
4. Klinisch symptomarm, keine Ketoazidose.
5. Auftreten im Erwachsenenalter.

5. Patienten mit Latent Autoimmune Diabetes in Adults (LADA) …

1. haben in vergleichbarer Häufigkeit wie Typ 2-Diabetiker ein metabolisches Syndrom.
2. weisen kein metabolisches Syndrom auf.
3. sind hinsichtlich des metabolischen Syndroms vergleichbar mit Typ 1-Diabetikern.
4. sind hinsichtlich der Häufigkeit des metabolischen Syndroms noch nicht untersucht.
5. Alle Aussagen sind falsch.

6. Welche Therapie ist für Patienten mit der in der Kasuistik zutreffenden Diagnose empfehlenswert?

1. Orale Antidiabetika sollten möglichst nicht eingesetzt werden.
2. Empfehlenswert sind orale Antidiabetika vom Typ der Gliptine mit möglicher Betazellprotektion.
3. Am besten geeignet sind Biguanide mit Einfluss auf die Insulinresistenz.
4. Eine spezifische Therapie ist nicht nötig, da es sich nur um eine latente Erkrankung handelt.
5. Jede Therapie, die zur Normoglykämie führt, ist richtig.

7. Wie beurteilen Sie die sportliche Aktivität (Marathonlaufen) bei dem vorgestellten Fall?

1. Wirkt blutzuckersenkend.
2. Hat bei Autoimmunerkrankungen keinen Effekt auf die Stoffwechsellage.
3. Kann Medikamente einsparen.
4. Alle Antworten von a) bis c) sind richtig.
5. Keine der Antworten von a) bis c) ist richtig.

8. Welche Aussage trifft für den präsentierten Fall zu?

1. Es handelt sich um eine häufige Stoffwechselstörung, die aber meist nicht erkannt wird.
2. Man nennt diese Diabetesform auch MODY-Diabetes.
3. Eine molekulargenetische Diagnostik kann die Diagnose bestätigen.
4. Es besteht eine Assoziation mit dem HLA-System.
5. Meist sind Männer betroffen.

9. Der vorgestellte Patient …

1. darf nicht mehr im Personentransport tätig sein.
2. darf nur noch im Frachtverkehr ein Flugzeug führen.
3. darf nur noch in der Freizeit ein Flugzeug fliegen.
4. kann seinem Beruf als Pilot nachgehen.
5. Die Antworten b) und c) sind richtig.

10. Für den vorgestellten Patienten gilt:

1. Wichtig ist ein Hypoglämie-Wahrnehmungstraining.
2. Verbot von Langstreckenflügen und Nachtflügen.
3. Er muss regelmäßig fliegerärztlich untersucht werden.
4. Er kann sich selber und andere Menschen gefährden.
5. Solange keine Folgeschäden aufgetreten sind, besteht keine Einschränkung der Flugtauglichkeit.

Auswerten