Patient mit erstmaligen thorakalen Beschwerden und Dyspnoe seit drei Tagen

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 53 der Reihe "Zertifizierte Kasuistik"

1. Welche Differenzialdiagnose kommt bei akutem retrosternalen Thoraxschmerz in der Initialdiagnostik eher nicht in Frage?

1. Akutes Koronarsyndrom
2. Lungenembolie
3. Aortendissektion
4. Boerhaave Syndrom
5. Pneumonie

2. Welcher Schmerz beziehungsweise. welcher Schmerzcharakter weist am ehesten auf einen nicht-kardialen Thoraxschmerz hin?

1. Thorakaler Schmerz mit Ausstrahlung in beide Arme.
2. Nitrosensibler thorakaler Schmerz.
3. Retrosternales Brennen unter Belastung.
4. Thorakaler Schmerz mit Ausstrahlung in den Rücken.
5. Atemabhängiger lokalisierter thorakaler Schmerz.

3. Welche Erkrankungen führen die Todesursachenstatistiken in der westlichen Welt an?

1. Herz-Kreislauf Erkrankungen
2. Chronische Lungenerkrankungen
3. Malignome/Tumor-Erkrankungen
4. Diabetes mellitus und Folgeschäden
5. Infektiöse und parasitäre Erkrankungen

4. Welcher Risiko-Score erlaubt im Akuten Koronarsyndrom die genaueste Risikostratifizierung bei Aufnahme und bei Entlassung?

1. GRACE-SCORE
2. TIMI-Risikoscore
3. HEART
4. CRUSADE
5. SCORE (Systematic Coronary Risk Evaluation)

5. Welches Risiko wird mittels des European Society of Cardiology (ESC)-SCORE angegeben?

1. Abschätzung des 10 Jahres-Risikos für das erste tödliche kardiovaskuläre Ereignis.
2. Abschätzung des 5 Jahres-Risikos für das erste tödliche kardiovaskuläre Ereignis.
3. Abschätzung des 10 Jahres-Risikos für das erste nicht tödliche kardiovaskuläre Ereignis.
4. Abschätzung des 5 Jahres-Risikos für das erste nicht tödliche kardiovaskuläre Ereignis.
5. Abschätzung des 1 Jahres-Risikos, einen Myokardinfarkt zu erleiden.

6. Mit welchen diagnostischen Mitteln kann eine Lungenembolie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden?

1. Durch Bestimmung von D-Dimer in Verbindung mit Wells-Score.
2. Durch Bestimmung von D-Dimer.
3. Durch Ausschluss einer Rechtsherzbelastung mittels Echokardiographie.
4. Durch alleinige Risikoeinschätzung mittels Wells Score.
5. Durch Ausschluss einer Tiefen Venenthrombose (TVT) mittels Duplex-Sonographie.

7. Welche Aussage zur Troponin-Diagnostik ist nicht zutreffend?

1. Erhöhungen über das 5-fache des oberen Referenzwerts hinaus haben einen hohen (> 90 %) positiven Vorhersagewert.
2. Bereits Erhöhungen über das 2-fache des oberen Referenzwerts haben einen sehr hohen positiven Vorhersagewert.
3. Eine Änderung der Troponinkonzentration in einem und/oder dreistündigem Verlauf ist für die Diagnostik eines Akuten Koronarsyndroms (ACS) entscheidend.
4. Erhöhungen über das 3-fache des oberen Referenzwerts können mit einem breiten Spektrum an kardialen und nicht-kardialen Erkrankungen assoziiert sein.
5. Auch Patienten ohne Änderung des Troponin im 0/1h Algorithmus (hochsensitiver Assay) müssen bei anhaltenden Beschwerden einer weiteren nichtinvasiven Diagnostik zugeführt werden.

8. Wie hoch ist der negative Vorhersagewert für einen Myokardinfarkt von 0/1 h beziehungsweise 0/3 h Algorithmen?

1. 98 %
2. über 90 %
3. 75-80 %
4. 50-60 %
5. über 80 %

9. Welche Aussage trifft für die koronare CT-Diagnostik zu?

1. Ein CT erlaubt bei allen Patienten mit kalzifizierender KHK eine sichere Diagnostik.
2. Ein CT geht mit einer unverhältnismäßig hohen Strahlenbelastung einher und sollte daher nicht mehr angewendet werden.
3. Bei stabilem bradykarden Sinusrhythmus kann eine unauffällige CT-Diagnostik eine stenosierende KHK mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen.
4. Ein CT sollte bei allen Männern ab dem 40. Lebensjahr zur Risikoabschätzung durchgeführt werden.
5. Eine koronare CT-Diagnostik ist bei Troponin-positivem ACS der invasiven Diagnostik vorzuschalten.

10. Welche Aussage trifft zur antithrombozytären Therapie bei ACS nicht zu?

1. Bei Patienten mit ACS ist die duale Therapie der Monotherapie mit Clopidogrel überlegen.
2. Nach ESC Leitlinien sollte bei NSTEMI (non St-segment-elevation myocardial infarction) eine duale Therapie mit ASS und Ticagrelor für mindestens zwölf Monate appliziert werden.
3. Bei diabetischen Patienten mit interventionell behandeltem STEMI (St-segment-elevation myocardial infarction) ist die duale Therapie mit ASS und Prasugrel zu bevorzugen.
4. ASS und Ticagrelor ist bei allen Formen des ACS, auch den konservativ behandelten, indiziert.
5. Nach Stentimplantation im STEMI sollte eine duale Therapie für mindestens 24 Monate fortgeführt werden.

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