Patient mit Ikterus bei progredienter Hyperbilirubinämie

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 33 der Reihe Zertifizierte Kasuistik

1. Wie lautet ihre Verdachtsdiagnose?

1. Hämolytisch-urämisches Syndrom.
2. Malaria.
3. Leptospirose.
4. Borreliose.
5. Aspergillus.

2. Welche weitere Diagnostik empfehlen Sie?

1. Bestimmung der Enzymaktivität von ADAMTS (a disintegrin and metalloproteinase with a thrombospondin type 1) 13 zur Bestätigung der Diagnose TTP/HUS (thrombotisch-thrombozytopenische Purpura/hämolytisch-urämisches Syndrom).
2. Durchführung eines Immunstatus zur Quantifizierung eines möglichen Immundefekts.
3. Weiterführende virologische Diagnostik (z. B. Hepatitis, Hantavirus, HIV, CMV).
4. Weiterführende rheumatologische Diagnostik (z. B. ANA, ANCA, Rheumafaktor, ASL).
5. Weiterführende bakteriologische Diagnostik (z.B. Borreliose, Legionellose, Leptospirose).

3. Welche Befunde zeigen eine am ehesten bakterielle Genese an?

1. Deutlich erhöhtes CRP.
2. Akutes Nierenversagen.
3. Deutlich erhöhte und im Verlauf steigende Creatinkinase.
4. Hyperbilirubinämie.
5. Normwertige LDH.

4. Welche Aussagen treffen in der differentialdiagnostischen Abgrenzung der Leptospirose zu einer TTP/HUS zu?

1. Aufgrund einer Thrombopenie bei normwertigen LDH ist eine TTP/HUS eher unwahrscheinlich.
2. Entscheidend für die Differenzierung TTP/HUS und Leptospirose ist der Nachweis von Fragmentozyten.
3. Normwertiges Haptoglobin schließt bei einer akuten Infektion eine Hämolyse aus.
4. Ein akutes Nierenversagen ist hoch suggestiv für das Vorliegen einer Sepsis.
5. Erste klinische Manifestation einer TTP/HUS ist die vermehrte Blutungsneigung.

5. Welche Aussage trifft auf die Leptospirose zu?

1. Sie zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten.
2. Es handelt sich um eine opportunistische Infektion.
3. Es handelt sich um eine Zoonose.
4. Es handelt sich um eine Tropenkrankheit.
5. Heute zählt sie als ausgestorben.

6. Welche Symptomkonstellation ist typisch für einen schweren Verlauf einer Leptospirose?

1. Koplik-Flecken und Ausbildung eines feinfleckigen Exanthems.
2. Sepsis, Hämorrhagien, Leber und Nierenschädigung.
3. Melancholische Verstimmung gefolgt von Krämpfen und Spasmen des Larynx und Pharynx, Hydrophobie.
4. Hämorrhagische Kolitis und hämolytisch-urämisches Syndrom.
5. Lokale mit Eiterbildung einhergehende Infektion im Bereich der Urogenitalschleimhaut.

7. Welche/r Infektionsquelle/Infektionsweg spielen die zentrale Rolle bei der Leptospirose?

1. Haut- und Schleimhautkontakt mit Urin infizierter Nagetiere (vor allem Ratten).
2. Zeckenbiss.
3. Biss durch erkrankte Tiere.
4. Ingestion nicht-kontaminierter Lebensmittel.
5. Übertragung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.

8. Welche Personengruppen sind besonders gefährdet, an einer Leptrospirose zu erkranken?

1. Medizinisches Personal.
2. Abwehrgeschwächte Personen wie HIV-Patienten oder Krebspatienten.
3. Bewohner von Altenpflegeheimen.
4. Wassersportler, Angler, Kanalarbeiter.
5. Patienten mit mehr als drei Krankenhausaufenthalten im letzten Jahr.

9. Welche Infektion geht in der Regel nicht mit einer Thrombopenie einher?

1. Malaria.
2. Leptospirose.
3. Virales hämorrhagisches Fieber.
4. Sepsis.
5. Clostridium difficile Infektion.

10. Welche Aussage zur Therapie einer Leptospirose trifft zu?

1. Es existiert keine spezifische Therapie, daher sollte vor allem eine Supportivtherapie erfolgen.
2. Therapie der Wahl ist die Plasmapherese zur Eliminierung von Immunkomplexen.
3. Therapie der Wahl ist Penicillin G, alternativ kommen Cephalosporine der 3. Generation zum Einsatz.
4. Eine Therapie ist nicht erforderlich.
5. Therapie der Wahl ist eine immunsuppressive Therapie mit niedrig dosiertem Cyclophosphamid.

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