Patient mit rezidivierender Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerz

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 52 der Reihe "Zertifizierte Kasuistik"

1. Welche der nachstehenden Differenzialdiagnosen ist im geschilderten Fall zum Zeitpunkt der Erstvorstellung die wahrscheinlichste?

1. Hypertensive Entgleisung
2. Hyponatriämie
3. C2-Abusus
4. Medikamentennebenwirkung
5. Gastroenteritis

2. Welche Aussage trifft nicht zu? Folgende Zustände können mit einer Hyponatriämie einhergehen:

1. Hyperglykämie
2. Pneumonie
3. Meningitis
4. Stress, Angst
5. M. Cushing

3. Folgende Symptome sind bei einer Hyponatriämie nicht zu erwarten:

1. Reizbarkeit, kognitive Störungen, Gangstörung, Müdigkeit
2. Nausea und Erbrechen
3. Verwirrtheit, Kopfschmerzen und Somnolenz
4. Fieber und Schüttelfrost
5. gesteigerte Reflexe, Epilepsie, Koma

4. Welche Parameter sind bei der Abklärung einer Hyponatriämie nicht unbedingt notwendig?

1. Serum-Calcium
2. Volumenstatus
3. Natrium im Urin
4. Urin-Osmolalität
5. Plasma-Osmolalität

5. Welches Medikament oder welche Medikamentengruppe verursacht eher keine Hyponatriämie?

1. NSAR
2. Antidepressiva
3. Ecstasy
4. Morphin
5. Calcium-Antagonisten

6. Folgende Aussage zur Gruppe der Diuretika stimmt nicht:

1. Thiaziddiuretika und die Kombination aus Thiaziden/Kaliumsparenden Diuretika sind die häufigste Ursache einer Hyponatriämie.
2. Schleifendiuretika sind nur für circa acht Prozent der Hyponatriämien ursächlich, häufig erst nach monatelanger Therapie.
3. Nach Re-Exposition mit Thiaziddiuretika ist eine erneute Hyponatriämie zu erwarten.
4. Schleifendiuretika können gegebenenfalls sogar zur Therapie einer Hyponatriämie indiziert sein.
5. Alkoholkranke und alte, untergewichtige Menschen sind für eine Diuretika-induzierte Hyponatriämie weniger gefährdet.

7. Folgende Aussage stimmt nicht:

1. Das Natrium-Defizit kann berechnet werden.
2. Klinisch kann die Gesamtnatriummenge durch die Einschätzung des Volumenstatuses bestimmt werden.
3. Eine echte Hyponatriämie besteht, wenn die plasmatische Osmolalität < 275 mosm/lkgbeträgt.
4. Wenn die Dauer der vorbestehenden Hyponatriämie nicht bekannt ist, soll diese immer als akut betrachtet und als solche behandelt werden.
5. Eine Ringer-Laktat-Infusion hat einen Natrium-Gehalt von 130 mmol/l.

8. Welche Aussage zum SIADH (Syndrom der inadäquaten Sekretion des Anti-Diuretischen-Hormons) trifft nicht zu?

1. Das Syndrom ist charakterisiert durch eine relativ erhöhte ADH-Sekretion mit hypoosmolarer Hyponatriämie und verminderter Ausscheidung von freiem Wasser.
2. Das SIADH ist immer eine Ausschlussdiagnose.
3. Die häufigste Ursache für ein paraneoplastisches SIADH ist ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.
4. Irritationen des Zentralen Nervensystems haben keinen Einfluss auf ADH.
5. Stress führt zu einer reaktiven ADH-Ausschüttung.

9. Welche Aussage trifft zu? Die pontine Myelinolyse

1. droht bei einer zu schnellen Substitution einer chronischen Hyponatriämie (> 10 mmol/l /24 h oder > 18 mmol/l /48 h).
2. kann im MRT nicht bestätigt werden.
3. tritt ohne Zeitverzögerung ein.
4. droht bei einer zu langsamen Substutition einer Hyponatriämie.
5. führt typischerweise zu einer Spastik.

10. Welche Aussage trifft nicht zu?

1. Kortison-Mangel führt zu einer Hyponatriämie.
2. Eine akut aufgetretene Hyponatriämie muss langsam ausgeglichen werden.
3. Vasopressin-Rezeptor-Antagonisten sind zur Behandlung der normovolämischen Hyponatriämie mit inadäquater Antidiurese zugelassen.
4. Beim Einsatz von Vasopressin-Rezeptor-Antagonisten besteht die Gefahr der überschießenden Diurese.
5. Trinkmengenbeschränkung ist häufig zur Behebung einer Hyponatriämie ausreichend.

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