Patient mit rheumatoider Arthritis und neu aufgetretener Abgeschlagenheit

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 42 der Reihe "Zertifizierte Kasuistik"

1. Welche der nachstehenden Diagnosen trifft auf den geschilderten Fall zu und ist zum Untersuchungszeitpunkt letal gefährdend?

1. Akuter Schub der rheumatoiden Arthritis
2. Hohes Kreatinin
3. Hyperkalzämie
4. Apoplex
5. Infekt

2. Welche Therapie ist zum Aufnahmezeitpunkt des Patienten akut nicht notwendig?

1. Hochdosierte Gabe von Dexamethason
2. Infusion mit Calcium-freier Elektrolyt-Lösung
3. Infusion eines Bisphosphonats
4. Dialyse
5. Strahlentherapie

3. Der nächste diagnostische Schritt wäre:

1. Bestimmung der Immunglobuline und der freien Leichtketten
2. Parathormon-Bestimmung
3. Blutkultur
4. Rheumafaktor-Bestimmung
5. MRT der Wirbelsäule

4. Welche der nachstehenden Anordnungen wäre ein Fehler?

1. CT mit Kontrastmittel
2. Überwachung auf der Intensivstation
3. Empirische antibiotische Therapie
4. Absetzen von Methotrexat
5. Schnellstmögliche Einleitung einer Chemotherapie

5. Wie lautet die Diagnose in der vorliegenden Kasuistik?

1. Nebenschilddrüsentumor
2. Multiples Myelom
3. akute Leukämie
4. Prostata-Karzinom
5. Exazerbation der bekannten Polymyalgia rheumatica

6. Welche Aussage zum Stadium der in der Kasuistik geschilderten Erkrankung trifft zu?

1. Es ist keine Aussage zum Salmon-Durie-Stadium möglich, da die quantitative Messung der Immunglobuline aussteht.
2. Es handelt sich um ein Stadium III B nach Salmon-Durie.
3. Der Buchstabe A/B in der Salmon-Durie-Klassifikation steht für das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von B-Symptomen.
4. ISS Stadium III
5. Die CRAB-Kriterien sind alle erfüllt.

7. Die monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz

1. ist eine symptomfreie Vorphase des Multiplen Myeloms.
2. hat eine Prävalenz von <1 Prozent bei den über 70-Jährigen.
3. weist eine hohe jährliche Transformationsfrequenz (>10 %) in ein multiples Myelom auf.
4. sollte möglichst frühzeitig therapiert werden.
5. ist eine typisch reaktive Veränderung der Immunelektrophorese.

8. Für die Planung der weiteren Therapie der vorliegenden Erkrankung trifft nicht zu:

1. Das Alter und die Komorbiditäten sind entscheidend für die Therapieplanung.
2. Die Option einer Hochdosischemotherapie mit Blutstammzellrückgabe sollte bei jedem Patienten geprüft werden.
3. Neuere Chemotherapeutika sind fester Bestandteil sowohl bei den jüngeren als auch bei den älteren Patienten.
4. Die Niereninsuffizienz ist eine Kontraindikation zu einer Hochdosis-Chemotherapie.
5. Ziel der Therapie ist eine Symptomlinderung und Lebensverlängerung.

9. Für die skeletalen Veränderungen beim Multiplen Myelom gilt folgende Aussage nicht:

1. Diese können das Bild einer Osteoporose imitieren.
2. Diese können osteoblastisch sein.
3. Die Radiatio ist bei frakturgefährdeten Osteolysen, zur Konsolidierung primär operierter Frakturen, bei Weichteilanteilen oder Knochenschmerzen indiziert.
4. Die Kyphoplastie kann bei schmerzhaften Wirbelkörpersinterungen zur Schmerzlinderung und Wiederaufrichtung eingesetzt werden.
5. Circa 50 Prozent der Patienten mit der Erstdiagnose eines Multiplen Myeloms haben keine Knochenschmerzen.

10. Welche Aussage über Bisphosphonate trifft nicht zu?

1. Vor dem Einsatz sollten potentielle Entzündungsherde im Zahn- und Kieferbereich saniert werden, um das Risiko für Kieferosteonekrosen zu reduzieren.
2. Bisphosphonate sind potentiell nephrotoxisch und bei Niereninsuffizienz nur eingeschränkt einsetzbar.
3. Für die Behandlung des Multiplen Myeloms sind die Wirkstoffe Clodronat, Pamidronat und Zoledronat zugelassen.
4. Bisphosphonate wirken vor allem über eine Inhibierung der Osteoblastenaktivität.
5. Aktuell wird eine Therapiedauer von maximal zwei Jahren bei Remission der Grunderkrankung empfohlen.

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