Rezidivierende krampfartige Unterbauchschmerzen und eitrige Diarrhoe

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 45 der Reihe "Zertifizierte Kasuistik"

1. Wie lautet die wahrscheinlichste Verdachtsdiagnose?

1. Divertikulitis
2. Morbus Crohn
3. Amöbiasis
4. Tuboovarialabszess
5. Gallenblasenempyem

2. Welchen Risikofaktor weist die Patientin in der Anamnese für die Verdachtsdiagnose auf?

1. Alter
2. Nulligravidität
3. Reiseanamnese
4. Regelmäßige Schwimmbadaufenthalte
5. „Anbehandlung“ mit Ciprofloxacin

3. Welche Aussage trifft zu?

1. Tuboovarialabszesse treten immer als Komplikation einer Adnexitis auf.
2. Tuboovarialabszesse werden erst bei Ruptur symptomatisch.
3. Tuboovarialabszesse treten nur bei prämenopausalen Patientinnen auf.
4. Tuboovarialabszesse bei postmenopausalen Patientinnen können mit gynäkologischen Malignomen assoziiert sein.
5. Tuboovarialabszesse sind fast immer mit Chlamydien assoziiert.

4. Welche gynäkologische Verdachtsdiagnose kommt bei Unterbauchschmerzen am wenigsten in Frage?

1. Bartholin-Zyste
2. Extrauteringravidität
3. Abort
4. Adnexitis
5. Stiehldrehung

5. Welche Aussage zur Adnexitis trifft zu?

1. Patientinnen mit tubarer Infertilität schildern meist eine symptomatische Adnexitis in der Vorgeschichte.
2. Eine subklinische Adnexitis als Zufallsbefund sollte nicht therapiert werden.
3. Die akute Adnexitis kann mit einer Perihepatitis (Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom) assoziiert sein.
4. Hepatische Aminotransferasen sind beim Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom immer deutlich erhöht.
5. Ein unauffälliger laparoskopischer Befund schließt eine Adnexitis in jedem Falle aus.

6. Bei einer Adnexitis zeigen sich laparoskopisch meist morphologische makroskopische Veränderungen. Welche gehört typischerweise nicht dazu?

1. Tubares Erythem
2. Ödem der Tubae uterinae
3. Adhäsionen
4. Abnorme Fimbrien
5. Ovula nabothii

7. Welche Maßnahme wird üblicherweise bei der Diagnostik eines Tuboovarialabszesses nicht durchgeführt?

1. Transvaginalsonographie
2. Kleines Blutbild
3. CT Abdomen
4. Endometriumbiopsie zum Nachweis einer Endometritis.
5. Schwangerschaftstest

8. Beim Tuboovarialabszess ist in manchen Fällen bei bestimmten Kriterien ein konservatives Vorgehen möglich. Welches Kriterium gehört nicht dazu?

1. Hämodynamisch stabil, ohne Zeichen für ein akutes Abdomen.
2. Adäquate Regredienz der Symptomatik unter Antibiose innerhalb von 48 Stunden.
3. Symptomatische Konglomeratbildung mit anhängenden Nachbarstrukturen.
4. Prämenopausal
5. Immunsuppression

9. Eine Breitbandantibiose wird in der Regel bei einem Tuboovarialabszess eingesetzt. Welche Keime lassen sich äußerst selten aus einem Tuboovarialabszess isolieren?

1. Actinomyces israelii
2. Mycobacterium tuberculosis
3. Escherichia coli
4. Neisseria gonorrhoeae
5. Chlamydia trachomatis

10. Welcher interventionelle/operative Eingriff ist bei der Patientin am ehesten indiziert?

1. CT-gesteuerte Punktion zur mikrobiologischen Untersuchung des Materials und antibiogrammgerechte Antibiose.
2. Transvaginale sonographisch-gesteuerte therapeutische Drainage des Abszesses.
3. Offene Laparoskopie
4. Explorative Laparotomie
5. Keiner der oben genannten.

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