Schmerzhafte Lipome?

Diagnostische und therapeutische Überlegungen - Folge 67 der Reihe Zertifizierte Kasuistik

1. Um welche Diagnose handelt es sich in der vorliegenden Kasuistik?

1. Fibromyalgie
2. Morbus Madelung
3. Morbus Dercum (= Lipomatosis dolorosa)
4. Lipödem
5. Neurofibromatose Typ 1

2. Mit welcher Prävalenz ist eine „Seltene Erkrankung“ (orphan disease) definiert?

1. 5:10.000 (EU)
2. 7,5:10.000 (USA)
3. 1:10.000 (Australien)
4. 1:2000 (EU)
5. Alle genannten Optionen sind richtig.

3. Wie viele Zentren für seltene Erkrankungen gibt es aktuell in Deutschland?

1. 8
2. 15
3. 25
4. 31
5. 47

4. Welche Aussage zur Diagnose in der vorliegenden Kasuistik ist nicht korrekt?

1. Es handelt sich um eine seltene Erkrankung bislang unbekannter Prävalenz.
2. Die Beschwerden sprechen gut auf nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) an.
3. Labormarker für entzündliche oder autoimmune Prozesse sind meist unauffällig.
4. Es existieren diffuse und noduläre Ausprägungsformen.
5. Es sind überwiegend Frauen mittleren Alters betroffen.

5. Welche zwei Minimalkriterien sind aktuell für die Diagnosestellung in der vorliegenden Kasuistik zu erfüllen?

1. Chronische Schmerzen (> 3 Monate) des Fettgewebes und BMI > 25 kg/m2.
2. Chronische Schmerzen (> 3 Monate) des Fettgewebes und Depression.
3. Adipositas und psychische Erkrankungen.
4. Adipositas und Erschöpfungsanfälligkeit (Asthenie).
5. Multiple Lipome > 2 cm und BMI > 25 kg/m2.

6. Wo sind die Areale schmerzhaften Fettgewebes bei der vorliegenden Diagnose unter anderem typischerweise angesiedelt?

1. Gesicht und Hals
2. Gesäß und Hüftbereich
3. Proximale Extremitäten
4. Die Antworten a und b sind richtig.
5. Die Antworten b und c sind richtig.

7. Welche Aussage trifft auf die Lipome in der vorliegenden Kasuistik nicht zu?

1. Sie sind zahlreich vorhanden und liegen subkutan.
2. Die Lipome sind mit der Zeit größenprogredient.
3. Die direkte Palpation ist für den Patienten sehr schmerzhaft.
4. Gewichtszunahme befördert oftmals Lipomwachstum und -neubildung.
5. Nach Operationen kommt es häufig zu Rezidiven.

8. Welcher Therapieansatz verspricht aktuell den besten Langzeiterfolg?

1. Lidocain intravenös alle drei Monate.
2. Einwöchige Hochdosis-Cortison-Stoßtherapie (100 mg/d) alle sechs Monate.
3. Dauerhafte Gewichtsabnahme (BMI < 25 kg/m2) und strenge Alkoholkarenz.
4. Methotrexat in Kombination mit Infliximab.
5. Es gibt bislang keine wirksame Therapie.

9. Was stimmt hinsichtlich Prognose und Verlauf bei der vorliegenden Diagnose?

1. In großen Langzeitstudien konnte ein selbstlimitierender Verlauf gezeigt werden.
2. Morbus Dercum ist soweit bekannt eine chronische Erkrankung.
3. Im Jugendalter Erkrankte erleben einen milderen Verlauf.
4. Mit der Zeit kommt es meist zu einer Zunahme der Beschwerden.
5. Die Antworten b und d sind richtig.

10. Welche Risikofaktoren werden mit der Entstehung von schmerzlosen Lipomen assoziiert?

1. Adipositas
2. Traumata
3. Männliches Geschlecht
4. Alkoholismus
5. Alle Antworten sind richtig.

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