• Besorgter Arzt sitzt auf dem Flur
    Damit traumatische Erlebnisse nicht zur dauerhaften Belastung werden, benötigen Ärztinnen und Ärzte etablierte Hilfsstrukturen.Wavebreakmedia/istockphoto.com
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Krisenintervention nach traumatischen Erfahrungen im ärztlichen Beruf


Unerwartete Todesfälle, schwere Verletzungen oder Suizid von Patienten oder Kollegen, Beinahe-Behandlungsfehler, die gescheiterte Reanimation eines Kindes, Gewalt, Missbrauch, Katastrophen oder die Dauerbelastung durch die anhaltende Corona-Pandemie: Schwerwiegende Ereignisse und belastende Erfahrungen aus dem ärztlichen Berufsalltag können dazu führen, dass auch Helfer Hilfe benötigen.
Derzeit mangelt es jedoch an ausreichenden Unterstützungsangeboten für Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen, um traumatische Ereignisse emotional aufzuarbeiten und die eigene Resilienz zu stärken.


Beratungsangebot der Ärztekammer Nordrhein
Die Ärztekammer Nordrhein will diese Lücke schließen und hat ein Angebot zur Krisenintervention geschaffen, das allen Kammermitgliedern unentgeltlich und auf Wunsch auch anonym zur Verfügung steht. Ansprechpartner ist Dr. Stephan Spittler, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt der Klinik für Psychische Gesundheit der Alexianer in Krefeld.


"Wir wollen mit unserem niederschwelligen und breit gefächerten Angebot emotionale Erste Hilfe leisten", erklärt Spittler. Zunächst gehe es um den kollegialen Austausch auf Augenhöhe, denn nicht jede heftige Stressreaktion, die beispielsweise durch einen Behandlungsfehler ausgelöst wurde, sei therapiebedürftig. Es gehe darum, ein Unterstützungsangebot für diejenigen Ärztinnen und Ärzte vorzuhalten, die Hilfe benötigten. Sollte sich im Gespräch herausstellen, dass eine therapeutische Behandlung notwendig sei, könne man geeignete Ansprechpartner vermitteln.

 

Vorstellung der Krisenintervention nach traumatischen Erfahrungen


Kontakt zur Krisenintervention nach traumatischen Erfahrungen im ärztlichen Beruf