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Thema - 122. Deutscher Ärztetag

„Für Fließbandmedizin sind wir nicht zu haben!“

25.06.2019 Seite 16
RAE Ausgabe 7/2019

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 7/2019

Seite 16

Diskutierten über die Auswirkungen der zunehmenden Kommerzialisierung des Gesundheitswesens (v.l.n.r.): Dr. Thorsten Kehe, Märkische Gesundheitsholding, Jana Aulenkamp, bvmd, Helmut Laschet, Journalist und Moderator, Inna Agula-Fleischer, Vorsitzende des Arbeitskreises „Junge Ärztinnen und Ärzte“ der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg. © Ines Engelmohr

Bei dem diesjährigen Dialogforum für junge Ärztinnen und Ärzte in Münster, das die Bundesärztekammer in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Junge Ärztinnen und Ärzte“ der Ärztekammer Westfalen-Lippe veranstaltete, drehte sich alles um die Frage, wie die nachkommende Ärztegeneration die Kommerzialisierung im Krankenhaus wahrnimmt. Unisono beklagten die jungen Diskutanten, dass der durch die Kommerzialisierung beförderte Zeitdruck und der Personalmangel in den Kliniken zu immer weniger Zeit am Patienten führe und dass kaufmännische Geschäftsführungen häufig gegen die Ärzte arbeiteten, statt gemeinsam mit ihnen zu überlegen, wie ein Krankenhaus nach vorne gebracht werden könne.  Auch die Weiterbildung bleibe  unter dem bestehenden Zeitdruck auf der Strecke. „Wir kaufen uns am Wochenende in Kurse ein, damit wir überhaupt was lernen“, berichtete eine junge Ärztin und ein Kollege ergänzte, dass es an Einarbeitung, Weiterbildung und an Patientenzeit fehle. Für Fließbandmedizin sei er auf Dauer aber nicht zu haben.