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Humanitärer Einsatz

Cap Anamur feiert 40-jähriges Jubiläum

20.09.2019 Seite 7
RAE Ausgabe 10/2019

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2019

Seite 7

Vor vier Jahrzehnten rettete das Ehepaar Neudeck mit einer Gruppe von Freunden vietnamesische Flüchtlinge aus dem Südchinesischen Meer. Seither ist die Hilfsorganisation weltweit humanitär tätig. © Cap Anamur

Die Hilfsorganisation Cap Anamur – Deutsche Not-Ärzte e.V. feierte Ende August in Köln Jubiläum. Rupert und Christel Neudeck gründeten den Verein 1979 mit einigen Freunden, darunter der Schriftsteller Heinrich Böll, nach einer Seenotrettung vietnamesischer „Boatpeople“ im Südchinesischen Meer. Die Gruppe charterte ein Schiff und rüstete es um. Über 10.000 Menschen konnten damals gerettet werden, weitere 35.000 Verletzte wurden an Bord medizinisch versorgt. Das damalige Schiff trug den Namen „Cap Anamur“, und die kleinen Boote der fliehenden Vietnamesen wurden zum Logo des Vereins.  
Der Journalist Günter Wallraff, der die Organisation seit Jahren unterstützt, lobte in seiner Jubiläumsrede den kleinen Verwaltungsapparat von Cap Anamur. Er selbst finanzierte vor einigen Jahren den Aufbau und die Förderung einer Mädchenschule in Afghanistan. Dr. Werner Strahl, Vorsitzender der Hilfsorganisation, sprach über den Mut und die Einsatzfreude der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf der ganzen Welt für verschiedenste Projekte tätig sind. Geschäftsführer Bernd Göken sagte abschließend: „Das Schönste wäre, wenn wir in einer Welt leben würden, in der es Cap Anamur nicht mehr braucht, aber davon sind wir leider noch weit entfernt und manchmal habe ich das Gefühl, wir entfernen uns immer weiter“. Das bestätigten auch die Ärztinnen und Ärzte, die von ihren weltweiten Einsätzen berichteten.    

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