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Digitale Gesundheit

Bündnis Junge Ärzte kritisiert Bericht der Stiftung Münch

28.07.2020 Seite 9
RAE Ausgabe 8/2020

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 8/2020

Seite 9

Das Bündnis Junge Ärzte (BJÄ) begrüßt die Entwicklung neuer Gesundheitsberufe, um die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben. Damit reagierte das BJÄ auf den Anfang Mai erschienenen Report „Gesundheitsberufe der Zukunft“ der Reformkommission der Stiftung Münch. Zusätzlich forderte das Bündnis einen „Arzt für digitale Medizin“. „Dieser muss fundierte Kenntnisse über digitale Tools und digitale Gesundheitsanwendungen haben und anwenden können“, so Max Tischler und Mira Faßbach, die Sprecher des Bündnisses. Dazu brauche es Schulungen, eine attraktive Vergütung für Zusatzleistungen und die Implementation von Digitalkompetenzen in der ärztliche Aus- und Weiterbildung.

Das BJÄ übte außerdem Kritik an der Kernaussage des Berichtes: „Die Gesamtbetrachtung der Stiftung Münch fokussiert auf die stationäre Versorgung und Medizinische Versorgungszentren. Ein Großteil der Patientenversorgung findet jedoch in Praxen statt.“ Zudem seien die Prozess- und Strukturprobleme des deutschen Gesundheitswesens nicht eindeutig erfasst. Das Bündnis distanziert sich auch von der Darstellung, dass Ärztinnen und Ärzte Digitalisierungsverweigerer seien. Die persönliche Arzt-Patienten-Beziehung bilde aber das Rückgrat des gegenseitigen Vertrauens und des Therapieerfolges, so das BJÄ. Die digitale Transformation könne immer nur ein Hilfsmittel in der Patientenversorgung sein.

vl