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Öffentlicher Gesundheitsdienst

NRW setzt sich für Digitalisierung der Gesundheitsämter ein

22.01.2021 Seite 8
RAE Ausgabe 2/2021

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 2/2021

Seite 8

Mit einer geeigneten Software können Mitarbeiter der Gesundheitsämter künftig bei der Abfrage von Symptomen von Kontaktpersonen auf das Telefon verzichten. Das soll die Abläufe beschleunigen. © Rido/stock.adobe.com

Für einen flächendeckenden Einsatz der Software SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System) in den Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben sich das Gesundheits- und das Wirtschaftsministerium des Landes Anfang Januar ausgesprochen. Mit dem Pandemie-Management-System ließen sich Labormeldungen sowie Daten von Erkrankten und Kontaktpersonen digital übermitteln und austauschen. Das entlaste die Gesundheitsämter, betonten die Landesminister Karl-Josef Laumann und Andreas Pinkwart beim Besuch des Gesundheitsamts in Siegburg, das die Software nutzt. Entwickelt hat sie das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums. 

Mit dem verstärkten Einsatz digitaler Technik könnten die Gesundheitsämter einfacher Kontakte nachverfolgen und Infektionsschutzmaßnahmen deutlich schneller einleiten, erklärte Pinkwart, der auch für Digitalisierung im Land zuständig ist. Die Ministerien teilten mit, dass das System ab Februar durch eine vernetzte SORMAS-Version ergänzt werden soll. Sie ermögliche es den Gesundheitsämtern unter anderem, Kontaktdaten zum Beispiel aus digitalen Besucherlisten in Gastronomie, Pflegeheimen oder Unternehmen direkt zu übernehmen und Symptomangaben von Kontaktpersonen ohne telefonische Rückfragen zu erfassen.

Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst hatte sich bereits im Sommer 2020 für die Nutzung einheitlicher Softwaretools wie SORMAS ausgesprochen.    

HK