Vorlesen
Gesundheitsatlas

Einwohner aus NRW leiden häufiger an Lungenerkrankungen

25.06.2021 Seite 8
RAE Ausgabe 7/2021

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 7/2021

Seite 8

Die Belastung durchFeinstaub ist neben dem Rauchen einer der größten Risikofaktoren für eine COPD. Menschen in NRW leiden besonders häufig daran, wie der Gesundheitsatlas der AOK belegt. © picture alliance/ Rupert Oberhäuser

In Nordrhein leiden deutlich mehr Menschen an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem „Gesundheitsatlas COPD“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor, den die AOK Rheinland/Hamburg am 31. Mai veröffentlicht hat. Tabakrauch gilt als größter Risikofaktor, aber auch die Feinstaubbelastung der Luft kann COPD begünstigen. „Luftschadstoffe können zur Entstehung einer COPD-Erkrankung beitragen oder die Symptomatik verschlimmern“, sagte Professor Dr. Georg Sabin, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie und Experte des Medizinischen Kompetenz Centrums der AOK Rheinland/Hamburg. Wissenschaftler schätzen, dass 80 bis 90 Prozent der COPD-Patienten Raucher sind oder waren.

Der Gesundheitsatlas zeigt zudem, dass es große Unterschiede zwischen ländlichen Kreisen und größeren Städten. In den Großstädten Köln, Düsseldorf und Essen leiden demnach insgesamt 8,5 Prozent der Menschen ab 40 Jahren an einer COPD, bundesweit sind es dagegen 7,1 Prozent. In der Ruhrmetropole Essen ist der Anteil so hoch wie in keiner anderen deutschen Großstadt. Laut Experten ist ein Zusammenhang zwischen der Lungenerkrankung und der sozialen Struktur der Region auszumachen. Menschen aus materiell und sozial benachteiligten Regionen seien, so der Bericht, häufiger betroffen.    

vl