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Umweltschutz

Ärztekammer Nordrhein warnte vor Gesundheitsschäden

22.09.2021 Seite 6
RAE Ausgabe 10/2021

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2021

Seite 6

© Ärztekammer Nordrhein

„Unsere Gesundheit muß uns besondere Anstrengungen und auch erhebliche Kosten wert sein. Denn in unserer hoch industrialisierten Gesellschaft hat der Umweltschutz eine gesundheitliche Funktion höchsten Ranges zu erfüllen.“ Dies sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Friedrich­Wilhelm Koch, vor 50 Jahren angesichts zunehmender Umweltverschmutzung. Wie das Rheinische Ärzteblatt (RÄ) in seiner Ausgabe vom 8. Oktober 1971 berichtete, forderte Koch eine gesetzliche Verankerung des Umweltschutzes und warnte zugleich davor, die gesundheitlichen Gefahren durch die immer „bedrohlicher werdende Umweltverschmutzung“ zu unterschätzen. Damals aktuell waren Skandale um die nicht fachgerechte Entsorgung von Arsenschlamm und Cyanid-Resten.

In der gleichen Ausgabe berichtete das RÄ von einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes, wonach das Sterberisiko bei jungen Männern zwischen 15 und 20 Jahren zwischen 1961 und 1968 angestiegen sei. Dies führten die Statistiker auf die Zunahme von Unfällen vor allem im Straßenverkehr zurück. Auch in der Altersgruppe der Männer zwischen 65 und 75 Jahren nahm in dem Zeitraum das Sterberisiko zu. Hier waren Herz-Kreislauferkrankungen und zu einem geringeren Teil Krebskrankheiten die Ursachen. Auf Frauen traf dies nicht zu. Aus der unterschiedlichen Entwicklung bei Männern und Frauen ergebe sich eine weitere Zunahme der „Übersterblichkeit“ der Männer, so das RÄ. Die Schere der Lebenserwartung ging weiter auf. Neugeborene Mädchen des Jahrgangs 1961 wurden im Schnitt 5,53 Jahren älter als Jungen. Im Jahr 1968 lag der Unterschied schon bei und 6,12 Jahren.    

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