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Krankenhausreport

Anhaltend viele Klinikinfektionen

22.09.2021 Seite 6
RAE Ausgabe 10/2021

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2021

Seite 6

Seit Beginn der Coronapandemie hat die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Kliniken zugenommen, die sich dort mit einem Krankenhauskeim infiziert haben. Bis Ende 2020 gab es bundesweit etwa 34.000 zusätzlich Infizierte und bis zu 1.300 zusätzliche Todesfälle aufgrund einer nosokomialen Infektion. Das geht aus dem Barmer-Krankenhausreport hervor, den die Krankenkasse Anfang September in Berlin vorstellte. „Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass die Zahl der nosokomialen Infektionen während der Pandemie und den damit verbundenen strengen Hygienevorschriften zugenommen hat“, sagte deren Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Christoph Straub. Doch gerade während der ersten Welle hätten vor allem vulnerable ältere Menschen im Krankenhaus gelegen, die deutlich anfälliger für Infektionen seien. Dazu sei die erhöhte Arbeitsbelastung des Klinikpersonals gekommen, dem es insbesondere zu Beginn der Pandemie mitunter an Schutzausrüstung gemangelt habe. Straub forderte, das Thema Krankenhaushygiene zu einem nationalen Gesundheitsziel zu machen und zur Bekämpfung des Problems die Datengrundlage zu verbessern.

Jedes Jahr infizieren sich der Barmer zufolge bundesweit bis zu 600.000 Patientinnen und Patienten mit einem Krankenhauskeim, bis zu 15.000 sterben 
daran.     

HK