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Mail aus Essen

16.03.2022 Seite 10
RAE Ausgabe 4/2022

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 4/2022

Seite 10

Margaretha Bark © privat

Neue Autorin der Reihe „Mail aus …“

Margaretha Bark wurde vor 18 Jahren in Duisburg geboren. Sie legte 2021 am bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasium in Dülken im Kreis Viersen ihr Abitur ab. Schon von Kindesbeinen an interessierte Bark sich für Naturwissenschaften. Sowohl ihre Eltern als auch zwei Geschwister sind Mediziner; so kam sie zur Medizin. Allerdings hatte sie sich zuvor überlegt, ob nicht Veterinärmedizin oder ein rein naturwissenschaftlicher Studiengang bessere Alternativen darstellen könnten. Sie verschaffte sich über Praktika beim Tierarzt und im Krankenhaus in Viersen erste Eindrücke. „Schließlich haben mich die Arbeit mit den Patienten, verschiedene Dokumentationen und die Operationen, an denen ich im Krankenhaus teilnehmen konnte, davon überzeugt, dass ich Ärztin werden möchte“, sagt Bark. Vom Studium verspricht sie sich ein generell besseres Verständnis von den Funktionen des menschlichen Körpers. Sie sei sowohl von der Forschung als auch von der Chirurgie fasziniert. Besonders die rekonstruktive Chirurgie habe es ihr angetan. Auch die schnelle Weiterentwicklung der modernen Medizin ist ein spannendes Thema für die Medizinstudentin Bark.    

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Wie schnell doch die Zeit vergeht. Im Oktober besuchte ich gerade meine erste Osteologie-Vorlesung in dem schönen lichtdurchfluteten Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrums unserer medizinischen Fakultät in Essen. Jeden Tag der folgenden vier Wochen machte ich mich morgens auf, lief in der herbstlichen Kälte durch die noch dunkle Stadt und traf mich am Uniklinikum mit Kommilitonen, die ich bereits nach kurzer Zeit meine Freunde nennen durfte, um meine ersten anatomischen Vorlesungen wahrzunehmen. Außerdem zog ich in meine Wohnung in Essen ein. Alles war noch völlig neu und deswegen war es besonders schön, dass trotz der Coronalage der Einführungstag und die damit verbundene ,,Hora Academica’’ vor Ort im Grugapark stattfinden konnten.

Jetzt, Monate später, habe ich mich nicht nur mit der Osteologie vertraut gemacht, sondern auch mit Physik, Biologie, Terminologie, Histo­logie, Chemie und der restlichen makroskopischen Anatomie. Auch wenn einige Angebote leider nur online stattfinden konnten, hat man doch viele seiner Mitstudenten kennengelernt und einen guten Austausch führen können.

Schon in den ersten Wochen wurde klar, wie unterschiedlich die Studierenden bezüglich ihrer medizinischen Vorerfahrung sind. Mit 17 Jahren war ich immer die jüngste, wenn ich mit neuen Kommilitonen zusammentraf, und viele haben schon mehrere Jahre Berufserfahrung. Was uns aber alle miteinander vereint, ist das Interesse an der Medizin und eine große Portion Motivation.

So viel neuer Lernstoff, neue Eindrücke, neue Menschen und eine neue Stadt sind einerseits erschöpfend, aber andererseits auch aufregend und bringen viel Freude mit sich. Ich bin schon gespannt darauf, was die nächsten Semester Humanmedizin für mich bereithalten.

Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an: medizinstudium(at)aekno.de