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140. Hauptversammlung des Marburger Bundes

Bürokratie abbauen, ärztliche Personalkosten angemessen finanzieren

23.11.2022 Seite 9
RAE Ausgabe 12/2022

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 12/2022

Seite 9

„Der Fachkräftemangel verbietet eine weitere Verschwendung ärztlicher Arbeitszeit“, sagte die MB-Vorsitzende Dr. Susanne Johna mit Blick auf die überbordende Bürokratie. © Marburger Bund

Der Marburger Bund (MB) hat Bund und Länder aufgefordert, umgehend Maßnahmen zum Bürokratieabbau im Gesundheitswesen auf den Weg zu bringen. Nach der diesjährigen Mitgliederbefragung der Ärztegewerkschaft verbringen Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus im Durchschnitt drei Stunden pro Tag mit Verwaltungstätigkeiten, die über rein ärztliche Aufgaben hinausgehen. Durch den Abbau von administrativen Tätigkeiten und Dokumentation ließen sich große Zeitkontingente für die Versorgung generieren, erklärten die Delegierten bei der 140. Hauptversammlung Anfang November in Berlin. Sie sprachen sich außerdem für die sofortige Herausnahme der ärztlichen Personalkosten aus den diagnosebezogenen Fallpauschalen und deren ausreichende Finanzierung in einem eigenständigen Budget aus. Die ärztliche Personalbemessung müsse sich dabei am tatsächlichen Arbeitsaufwand bemessen. Zurzeit prägten eine unzureichende Personalausstattung, mangelnde Zeit für Patientengespräche und fehlende Wertschätzung die Arbeitsbedingungen vieler Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern. Bei der 140. Hauptversammlung des MB stand auch die Wahl eines neuen Vorstandes an. Mit 98 Prozent der Stimmen wurde Dr. Susanne Johna als 1. Vorsitzende in ihrem Amt bestätigt. Der 2. Vorsitzende Dr. Andreas Botzlar wurde mit 91 Prozent der Stimmen ebenfalls wiedergewählt. Dr. Sven Dreyer, Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Nordrhein, wurde erneut in den MB-Bundesvorstand gewählt.

HK