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Krankenhaus-Report

AOK setzt auf Spezialisierung

20.04.2022 Seite 6
RAE Ausgabe 5/2022

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 5/2022

Seite 6

Als Lehre aus der Coronapandemie spricht sich der AOK-Bundesverband für einen raschen Umbau der Krankenhauslandschaft aus. In der Krankenhausversorgung seien in Zukunft mehr Spezialisierung von Kliniken und eine Konzentration von Leistungen an Zentren notwendig, betonte dessen Vorstandsvorsitzende Carola Reimann bei der Vorstellung des Krankenhaus-Reports 2022. So habe während der Pandemie knapp ein Viertel der Kliniken in Deutschland 62 Prozent der schweren Coronafälle behandelt, meist Universitätskliniken und Krankenhäuser der Maximalversorgung. Die Einbrüche bei der Zahl der Behandlungen im vergangenen Jahr, die – wie zum Beispiel Herzinsuffizienz oder COPD – auch ambulant versorgt werden könnten, seien ein deut-licher Hinweis darauf, dass wesentlich mehr Leistungen ambulant erbracht werden könnten als bisher. 

Nach Ansicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) verfolgt der AOK-Bundesverband mit seinen Forderungen nach einem Umbau der Versorgungsstrukturen und mehr ambulanter Leistungserbringung richtige Ansätze. Er konzentriere sich aber zu stark auf die einfache Botschaft der Krankenhausschließungen, so die DKG. Stattdessen brauche es ein Zusammenspiel der wohnortnahen Grundversorgung, Zentrenbildung und Spezialisierung. Außerdem müssten die Kompetenzen der Kliniken genutzt werden, um die ambulante Versorgung am Krankenhaus aufzubauen und zu etablieren.   

 MST