Vorlesen
Gesundheitsreport

Personalmangel macht krank

17.05.2023 Seite 9
RAE Ausgabe 6/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 6/2023

Seite 9

Erwerbstätige in Mangelberufen, wie im Gesundheitswesen, tragen ein höheres Gesundheitsrisiko als der Durchschnitt der Arbeitnehmer. © Wavebreakmedia/istockphoto.com

Personalnot wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. Dies ist ein Ergebnis des DAK-Gesundheitsreports 2023. In die Analyse flossen die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten und die Ergebnisse einer Befragung von mehr als 7.000 weiteren Erwerbstätigen ein. 45 Prozent der Beschäftigten erlebten in ihrem Arbeitsalltag Personal- und Fachkräftemangel. Besonders betroffen sind Kranken- und Altenpflegekräfte sowie Kinderbetreuungspersonal. Um die fehlenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszugleichen, gehe eine Mehrheit auch krank zur Arbeit, was das Gesundheitsrisiko noch erhöhe. Die Tendenz zum „Präsentismus“ sei mit 70 Prozent in Berufen mit Personalmangel deutlich stärker ausgeprägt als in Branchen ohne Mangel (41 Prozent). Ein Viertel der im Gesundheitsreport eingeschlossenen Erwerbstätigen leide unter Schmerzen, ein Drittel unter Schlafstörungen und mehr als die Hälfte gebe an, komplett erschöpft zu sein. Dass der Personalmangel an der Gesundheit zehre, zeige sich auch am überdurchschnittlichen Krankenstand in Mangelberufen. Dieser liegt laut Gesundheitsreport bei bis zu sieben Prozent und damit rund 1,5 Prozent höher als im Durchschnitt aller Berufstätigen. 
Weitere Ergebnisse des Gesundheitsreports www.dak.de.
 

bre