Vorlesen
Deutsche Stiftung Organtransplantation

Zahl der Organspender um 6,9 Prozent gesunken

21.02.2023 Seite 8
RAE Ausgabe 3/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 3/2023

Seite 8

Organspende ja oder nein? Umfragen zufolge befürworten acht von zehn Bundesbürgern die Organspende. 2021 hatten der DSO zufolge aber nur knapp 43 Prozent der Organspender ihren Willen schriftlich oder mündlich dokumentiert. In den restlichen Fällen entschieden die Angehörigen. © fovito/stock.adobe.com

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Organspender in Deutschland um 6,9 Prozent gegenüber 2021 gesunken. Das hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) vor Kurzem mitgeteilt. Danach haben 2022 insgesamt 869 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, 64 weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der entnommenen Organe ist der DSO zufolge um 243 (8,4 Prozent) auf 2.662 gesunken. Zurzeit warten in Deutschland rund 8.500 Menschen auf ein Spenderorgan.

Der Rückgang bei den Organspendezahlen ist nach Ansicht der DSO vor allem auf die Coronapandemie und die daraus resultierenden Krankenstände beim Personal in den Krankenhäusern im ersten Quartal 2022 zurückzuführen. Die darauffolgenden Quartale hätten eine Stabilisierung auf dem Niveau der Vorjahre gebracht. Kernfrage bleibe deshalb, warum keine Steigerung der Organspende erzielt werden konnte, trotz der guten Voraussetzungen, die durch das Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Strukturen bei der Organspende geschaffen worden seien, erklärte die DSO.

Das Gesetz sah unter anderem ein Online-Register vor, in dem potenzielle Organspender niedrigschwellig ihren Spendenwillen dokumentieren können. Es sollte zum 1. März 2022 an den Start gehen. Dieser dürfte sich allerdings bis ins erste Quartal 2024 verschieben, wie das Deutsche Ärzteblatt unter Berufung auf die zuständige Bundesbehörde berichtete.

HK