Vorlesen

Mail aus Barcelona

18.04.2023 Seite 10
RAE Ausgabe 5/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 5/2023

Seite 10

Hannah Stamm © privat

Nachdem ich mich ziemlich genau vor einem Jahr etwas planlos und ohne ein Wort Spanisch zu können für ein Erasmus-Semester in Spanien beworben habe, war ich umso überraschter, wie schnell dieses Jahr vorüberging und ich mit gepacktem Koffer im Zug Richtung Barcelona saß.
Ohne allzu große Erwartungen, soweit das überhaupt möglich ist nach all den positiven Erfahrungsberichten, die mich von ehemaligen Erasmus-Studentinnen und -Studenten erreicht haben, aber mit vielen Ungewissheiten und natürlich auch einigen Sorgen, Zweifeln und Ängsten habe ich Mitte Februar mein Erasmus-Semester an der Universitat Autónoma de Barcelona begonnen.


Und was soll ich sagen: Der erste Monat ist bereits wie im Flug vergangen. So viele neue Eindrücke, Leute und Erfahrungen machen es mir bisher unmöglich, hier so etwas wie ein Alltagsgefühl zu entwickeln. Aber gerade das macht den Aufenthalt auch so spannend. 
Jeder Tag ist anders. Manchmal weiß ich morgens noch nicht, was der restliche Tag so bringt und an unerwarteten Wendungen bereithält. Aber eins ist sicher: Diese Stadt macht alles möglich! Ich habe selten eine so vielfältige, dynamische, internationale und schöne Stadt erlebt wie Barcelona. Umso dankbarer bin ich, ein ganzes Semester hier leben zu dürfen und die Stadt von ihren ganz unterschiedlichen Seiten kennenlernen zu können.


Die Uni stellt mich bisher vor einige Herausforderungen. Da ist zum Beispiel die Sprache. Gott sei Dank hatte ich bisher den Großteil meiner Kurse und Vorlesungen in „Castellano“, was wir unter „Spanisch“ verstehen, und nicht in dem sonst in Katalonien typischen „Catalán“, das nochmals eine ganz eigene Sprache ist. Auch das Einfinden in die organisatorischen Dinge oder das Verstehen der Strukturen, Lehr- und Prüfungskonzepte stellt mich vor gewisse Herausforderungen.


Doch auch wenn viele Dinge hier anders sein mögen, wie beispielsweise die viel kleineren Gruppen und eine dadurch eher Schulklassen ähnliche Atmosphäre oder die regelmäßigeren Überprüfungen, ist es umso schöner zu sehen, dass manche Dinge eben auch gar nicht anders sind und sich genau wie bei uns in Deutschland verhalten. Der Zusammenhalt und die Unterstützung der Studierenden untereinander zählen zum Beispiel dazu.
Abschließend kann ich sagen, dass ich noch lange nicht alles gesehen habe, was diese Stadt zu bieten hat. Ich hoffe sehr, dass ich nach und nach vor allem an der Uni mehr ankomme. Ich bin auf jeden Fall total gespannt, was die nächsten Monate noch bringen werden und voller Vorfreude auf alles, was noch kommt!


Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.