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Gesundheits- und Sozialpolitik

Videosprechstunde im Kindernotdienst mit über 1.100 Erstkonsultationen

17.01.2024 Seite 19
RAE Ausgabe 2/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 2/2024

Seite 19

Schnell und kompetent beraten: In der Zeit vom 2. Dezember bis 31. Januar 2024 konnten sich Eltern erkrankter Kinder im Bedarfsfall an die 116 117 wenden, um sich im Rahmen von telemedizinischen Erstkonsultationen ärztliche Expertise einzuholen. © fizkes | AdobeStock
Bei leichteren Erkrankungen schnell und kompetent beraten – mit Start zum 2. Dezember 2023 hat die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) erneut das Angebot der Videosprechstunde im Kindernotdienst eingerichtet. Insbesondere an den Weihnachtsfeiertagen war der Bedarf einer telemedizinischen Beratung unter Eltern hoch. 

von Thomas Petersdorff 

Wie schon in den Jahren zuvor ging auch die Grippesaison 2023/24 mit einer hohen Auslastung im ambulanten Bereich einher. Grippe- und Rhinoviren sowie andere Infekte sorgten insbesondere bei Kinderärztinnen und -ärzten für volle Wartezimmer. Zur Entlastung der rheinischen Kinderarzt- und Notdienstpraxen waren seit Anfang Dezember rund 30 Pädiaterinnen und Pädiater jeweils mittwochs, feiertags sowie am Wochenende im Einsatz, um durch telemedizinische Erstberatungen Eltern erkrankter Kinder zu unterstützen und so die Belastung in den Praxen zu entzerren. Alles, was es dafür brauchte, war eine stabile Internetverbindung, ein Smartphone, Tablet, Notebook oder ein Computer mit Kamera und Mikrofon. Zugang gab es diesmal über den Patientenservice der 116 117 oder über die Homepage der KV Nordrhein, wo Termine gebucht werden konnten.  

Insgesamt sind im Rahmen des Angebots bis Ende 2023 rund 1.100 Videosprechstunden durchgeführt worden. Vor allem an den Weihnachtstagen war der Bedarf nach einer telemedizinischen Erstkonsultation hoch: Allein in der Zeit vom 23. bis zum 26. Dezember konnten fast 600 Eltern über den Patientenservice der 116 117 vermittelt werden oder meldeten sich über die Homepage der KV Nordrhein, um sich per Videotelefonie beraten zu lassen. Fast der Hälfte von ihnen konnte dabei schon abschließend geholfen werden, sodass keine Notdienstpraxis zur weiteren Behandlung aufgesucht werden musste; knapp ein Viertel konnte auf die regulären Öffnungszeiten der Praxen verwiesen werden, sodass es auch in diesen Fällen zu einer Entlastung der ambulanten Notdienstpraxen kam.

 
Angebot endete im Januar 2024

Das telemedizinische Zusatzangebot der KV Nordrhein ist zum 31. Januar 2024 ausgelaufen – weitere Digitalisierungsprojekte wie beispielsweise eine auch auf andere Fachbereiche ausgeweitete Videosprechstunde werden folgen. Um sich ein Urteil darüber bilden zu können, wie zufrieden die Nutzerinnen und Nutzer mit der Videosprechstunde waren beziehungsweise an welchen Stellen noch nachgebessert werden kann, war das Angebot parallel an eine Befragung gekoppelt. Aktuell werden die Ergebnisse noch ausgewertet, doch fällt das erste Feedback schon jetzt durchaus positiv aus: Fast 90 Prozent aller Nutzerinnen und Nutzer waren mit dem Angebot der Videosprechstunde zufrieden. 

Thomas Petersdorff ist Pressereferent bei der KV Nordrhein.