Mit rund 57 Milliarden Euro beziffert die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) die ökonomischen Folgekosten des Alkoholkonsums in Deutschland. Das geht aus dem Jahrbuch Sucht 2025 hervor, das die Organisation kürzlich veröffentlicht hat. Die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ stand demnach bei Männern auf dem dritten Platz der Hauptdiagnosen und wurde in Krankenhäusern als fünfthäufigste Hauptdiagnose gestellt. Dies waren insgesamt rund 232.700 Behandlungsfälle. Auch wenn der pro Kopf-Konsum von Alkohol in Deutschland der DHS zufolge allmählich sinkt, lag dieser im Jahr 2022 mit 10,6 Litern pro Kopf und Jahr über dem EU-Durchschnitt mit zehn Litern pro Kopf. Deutschland habe großen Nachholbedarf bezüglich der Regulierung von Alkohol, Nikotinprodukten, Tabak und weiteren Suchtformen, wie etwa Glückspiel, erklärte die DHS. Die Preise für alkoholische Getränke zu erhöhen, sei ein effektives Mittel, um den Alkoholkonsum zu verringern, sagte DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel und wies darauf hin, dass die Biersteuer in Deutschland zuletzt im Jahr 1993 erhöht wurde.
Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass der Nikotinkonsum in Form von Zigaretten bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren mit 6,8 Prozent deutlich geringer ist als bei Erwachsenen. Im Jahr 2023 lag der Raucheranteil unter Erwachsene bei 30 Prozent. Allerdings seien E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Wasserpfeifen auf dem Vormarsch und vor allem bei jungen Erwachsenen beliebt.
Das Jahrbuch Sucht 2025 steht zum kostenfreien Herunterladen unter www.dhs.de/unsere-arbeit/dhs-jahrbuch-sucht/ zur Verfügung.
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