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Bundesärztekammer

Primärärztliche Versorgung soll zum Normalfall werden

19.05.2025 Seite 7
RAE Ausgabe 6/2025

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 6/2025

Seite 7

Eine verbindliche Behandlungskoordination kann nach Ansicht der Ärzteschaft dazu beitragen, „Doktorhopping“ und unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass Patienten dort behandelt werden, wo es ihren Beschwerden entspricht. © peshkov/istockphoto.com

Einen strukturierteren Zugang zu Gesundheitsleistungen, klar definierte Behandlungspfade und mehr sektoren- und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit hat die Bundesärztekammer (BÄK) gefordert. Nur mit tiefgreifenden Strukturreformen lassen sich aus Sicht der Kammer die zukünftigen Herausforderungen in der medizinischen Versorgung meistern, die sich durch den demografischen Wandel, den zunehmenden Fachkräftemangel und den medizinischen Fortschritt verschärften. Mit dem Konzeptpapier „Koordination und Orientierung in der Versorgung“ zeigt die BÄK jetzt Wege auf, wie eine solche Reform gelingen kann (www.baek.de ). Sie plädiert dafür, die primärärztliche Versorgung durch Haus- und Kinderärzte zum Normalfall zu machen. Ihren „ersten Anlaufpunkt“ wählen die Patienten demnach frei, aber für mindestens ein Jahr. Die Primärarztpraxis übernimmt die allgemeinmedizinische Versorgung sowie die Koordination notwendiger Weiterbehandlungen. Bei chronisch Kranken kann auch der behandelnde Facharzt die Behandlungskoordination übernehmen. Der Besuch von Gynäkologen und Augenärzten soll auch weiterhin ohne Überweisung möglich sein.  Die BÄK begrüßte, dass sich auch Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für mehr Steuerung in der Patientenversorgung ausgesprochen haben.     

HK