Ein klares politisches Bekenntnis zur Selbstverwaltung hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gefordert. Gesetzliche Regelungen müssten zurückhaltend ausgestaltet sein, damit diese ihre Stärke entfalten könne, erklärte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen bei einem Festakt zum 70-jährigen Bestehen der Selbstverwaltung Ende September in Berlin. Die Vertragsärztinnen und -ärzte wollten mit ihrem Sachverstand Versorgung gestalten und nicht nur verwalten. Es spreche viel dafür, so grundlegende Dinge wie die Gesundheitsversorgung weder dem freien Markt noch zentralstaatlicher Organisation zu überlassen, sagte Gassen. Die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen sorgten mit ihrer regulierenden Tätigkeit für gleiche Werte und Standards in der Versorgung und bildeten gleichzeitig eine Art Schutzwall gegen „ideologieanfällige Parteipolitik in den Gezeiten von Regierungslegislaturen“. In der jüngeren Vergangenheit beobachte man allerdings eine stetige Zunahme an Reglementierung und Regulierung. „Geben Sie uns die Freiheit zurück, die wir brauchen“, appellierte Gassen an die Politik. Das Prinzip der unabhängigen Berufsausübung sei nicht nur die Basis des notwendigen Vertrauensverhältnisses zwischen Ärzten und Patienten, sondern es sei grundlegend für eine freie Gesellschaft.
HK


