42. Spezielle Schmerztherapie
Definition:
Die Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Erkennung und Behandlung chronisch schmerzkranker Patienten, bei denen der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und einen selbstständigen Krankheitswert erlangt hat.
Weiterbildungsziel:
Ziel der Zusatz-Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in Spezielle Schmerztherapie nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte sowie des Weiterbildungskurses.
Voraussetzung zum Erwerb der Bezeichnung:
Facharztanerkennung
Weiterbildungszeit:
- 12 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten für Spezielle Schmerztherapie gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2
 - 80 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in Spezielle Schmerztherapie
 
Weiterbildungsinhalt:
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in
- der Erhebung einer standardisierten Schmerzanamnese einschließlich der Auswertung von Fremdbefunden
 - der Schmerzanalyse sowie der differentialdiagnostischen Abklärung der Schmerzkrankheit unter Berücksichtigung psychologischer, arbeits- und sozialmedizinischer Gesichtspunkte
 - psychosomatische Diagnostik bei chronischen Schmerzpatienten
 - der eingehenden Beratung des Patienten und der gemeinsamen Festlegung der Therapieziele
 - den invasiven und nichtinvasiven Methoden der Akutschmerztherapie
 - dem Einsatz schmerztherapeutischer Verfahren
 - Schmerzbewältigungstraining einschließlich Entspannungsverfahren
 - der Aufstellung eines inhaltlich und zeitlich gestuften Therapieplanes einschließlich der zur Umsetzung des Therapieplanes erforderlichen interdisziplinären Koordination der Ärzte und sonstigen am Therapieplan zu beteiligenden Personen und Einrichtungen
 - der standardisierten Dokumentation des schmerztherapeutischen Behandlungsverlaufes
 - medikamentösen Kurzzeit-, Langzeit-, und Dauertherapien sowie in der terminalen Behandlungsphase
 
Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:
- spezifische Pharmakotherapie
 - multimodale Therapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit
 - diagnostische und therapeutische Lokal- und Leitungsanästhesien
 - Stimulationstechniken, z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation
 - spezifische Verfahren der manuellen Diagnostik und physikalischen Therapie
 
für Gebiete mit konservativen Weiterbildungsinhalten zusätzlich:
- Entzugsbehandlung bei Medikamentenabhängigkeit
 
für Gebiete mit operativen Weiterbildungsinhalten zusätzlich:
- Denervationsverfahren und/oder augmentative Verfahren, z. B. Neurolyse, zentrale Stimulation
 
für Gebiete mit konservativ-interventionellen Weiterbildungsinhalten zusätzlich:
- interventionelle Verfahren, z. B. plexus- und rückenmarksnahe Verfahren, Spinal Cord Stimulation und Sympathikusblockaden