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15. Ergebniskonferenz zur externen stationären Qualitätssicherung NRW in Düsseldorf

Qualitätssicherung im Dialog: Neue Rollen und Aufgaben für die Beteiligten durch das Krankenhausstrukturgesetz mit Folgen für die Patienten und Mitarbeiter

Düsseldorf, 19.10.2017. „Qualität und Patientensicherheit sind Kernkompetenzen der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser. Auch international steht der Krankenhausbereich an der Spitze bei der Weiterentwicklung der Qualitätssicherungsmethodik, aber wir müssen aufpassen, dass die gemessene und nachgewiesene Qualität nicht zu immer höheren Struktur- und Bürokratieanforderungen und unrealistischen Personalausstattungsvorgaben führt“, erklärte Matthias Blum, Vorsitzender des Lenkungsausschusses QS-NRW und Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) anlässlich der heutigen 15. Ergebniskonferenz QS-NRW. Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf mit über 300 Teilnehmern aus ganz NRW standen die Umsetzung des Krankenhausstrukturgesetzes unter Qualitätssicherungsaspekten und die damit verbundenen neuen Anforderungen an die Krankenhäuser, an die niedergelassenen Ärzte sowie die neue Rolle der Krankenkassen und der Landesregierung. Beleuchtet wurden darüber hinaus die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Reglungen auf die Patienten und Mitarbeiter in den Gesundheitseinrichtungen sowie die zukünftige Rolle des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG).

Zudem diskutierten Experten der Krankenkassen, der Ärzteschaft, der Patientenvertretungen, der Krankenhäuser und der Landesregierung über die Auswertungen und Ergebnisse der externen Qualitätssicherung sowie die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen und Perspektiven auf Bundes- und Landesebene.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betonte: „Für eine hochwertige, innovative, flächendeckende und wohnortnahe Patientenversorgung brauchen wir besonders leistungsfähige Krankenhausstrukturen. Darauf haben wir uns im Koalitionsvertrag ausdrücklich verständigt, und dies wird meine Richtschnur in dieser Legislaturperiode sein. Wir werden deshalb in Nordrhein-Westfalen die Krankenhausplanung flexibler, schneller und effizienter machen. Im Fokus stehen dabei vor allem nötige Strukturveränderungen für mehr Qualität.“ Mit den vorgeschlagenen Änderungen des Krankenhausgestaltungsgesetzes, die jüngst auf den parlamentarischen Weg gebracht wurden, sei bereits der Anfang gemacht worden, so Minister Laumann.

„Mit der Qualitätssicherung in NRW übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für eine gute Patientenversorgung in der Region“, sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke. „Bei der Krankenhausplanung legen wir aus ärztlicher Sicht Wert darauf, dass die Personalbemessung als ein Strukturelement der Qualitätssicherung an dem Versorgungsumfang und den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet wird“, so Henke auf der Ergebniskonferenz in Düsseldorf.

Mit Blick auf das Motto der Veranstaltung „Qualitätssicherung im Dialog“ hob KGNW-Geschäftsführer Matthias Blum hervor, dass bei allen Beteiligten eine Offenheit bei Problemstellungen notwendig sei. Eine nachhaltige Qualitätssicherung im stationären, aber auch ambulanten Bereich könne nur auf der Basis gemeinsamer Qualitätskriterien gelingen, die auf Vertrauen setzen, nicht auf Kontrolle. „Weiterhin brauchen wir aber auch motivierte Mitarbeiter und eine adäquate Personalausstattung um die Qualität und Patientensicherheit weiter zu verbessern“, betonte Blum.

„Es ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten, die eingeleiteten Maßnahmen zur Qualitätssicherung zum Erfolg zu führen und dies auch transparent zu machen. Sie müssen beim Patienten ankommen. Erst dann hat sich der zunehmende Aufwand gelohnt“, sagte Michael Süllwold, stellvertretender Leiter der vdek-Landesvertretung NRW.

In fünf Workshops am Nachmittag wurden zu zentralen Versorgungsgebieten in den Krankenhäusern wie Unfallchirurgie/Orthopädie, Geburtshilfe und Neonatologie, Kardiologie, Pneumologie und Pflege neue Qualitätsinitiativen, Pilotprojekte, Pflichten und Maßnahmen zur Vereinfachung der Dokumentation vorgestellt und diskutiert. Weiterhin standen Aspekte zu planungsrelevanten Qualitätsindikatoren, der Blick über die Sektorengrenze, Konzepte zum Personalmanagement im Pflegebereich sowie Zahlen, Daten, Fakten der Versorgung unter Qualitätssicherungsaspekten im Fokus.

An diesen praktischen Beispielen wurde deutlich, dass sich die Krankenhäuser schon seit langem dem Thema Qualität widmen und sich zu den vielfältigen Maßnahmen des Qualitäts- und Risikomanagements zur Verbesserung der Behandlungsqualität und Patientensicherheit bekennen.

 

Verbände der Krankenkassen Nordrhein-Westfalen, Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein

 

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