Alkoholkonsum ist nie ohne Risiko
Aktuelle Daten zeigen: Selbst geringe Mengen an Alkohol können das Risiko für die Entstehung von rund 200 Krankheiten erhöhen, darunter Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät daher in ihrem jüngsten Positionspapier, grundsätzlich auf alkoholische Getränke zu verzichten. Wer dennoch trinkt, sollte Alkohol in großen Mengen und Rauschtrinken vermeiden.

Das Robert Koch-Institut fordert, den Alkoholkonsum in Deutschland deutlich zu reduzieren. Denn nahezu jeder dritte Erwachsene weise mit drei oder mehr alkoholischen Getränken pro Woche ein Trinkverhalten auf, das mit einem moderaten oder hohen Krankheitsrisiko assoziiert ist.
Aktionswoche Alkohol
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) veranstaltet alle zwei Jahre die bundesweite Aktionswoche Alkohol. Die Präventionskampagne richtet sich an die allgemeine Öffentlichkeit mit dem Ziel, über die Risiken des Alkoholkonsums zu informieren und die Menschen dazu anzuregen, das eigene Trinkverhalten zu überprüfen. Seit zehn Jahren unterstützt die Ärztekammer Nordrhein die Aktionswoche Alkohol mit Veranstaltungen und Informationsmaterial für Patientinnen und Patienten.
Flyer für die Praxis
Die Ärztekammer Nordrhein hat einen Flyer veröffentlicht, der die Empfehlungen der DGE aufgreift und Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen will, Patientinnen und Patienten über die gesundheitlichen Risiken von Alkohol aufzuklären und sie zu einem bewussteren Umgang damit zu motivieren.
Darüber hinaus enthält der Flyer Hinweise auf Beratungs- und Selbsthilfeangebote für Betroffene und Angehörige.
Ärztinnen und Ärzte können den Flyer kostenfrei per Mail bestellen: snezana.marijan(at)aekno.de.
- Zahlen und FaktenNach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen lag der Gesamtverbrauch an Reinalkohol pro Kopf (ab 15 Jahren) 2023 bei 10,2 Liter. 2020 starben in Deutschland rund 14.200 Menschen (10.600 Männer und 3.600 Frauen) an einer alkoholbedingten Krankheit (Alkoholatlas Deutschland 2022, dkfz). Etwa eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit einem alkoholabhängigen Elternteil auf. Für diese Kinder ist das Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden, im Vergleich zu Kindern aus nicht suchtbelasteten Familien bis zu sechsfach erhöht (BIÖG). Die jährliche Unfallstatistik weist aus, dass es im Jahr 2021 im Straßenverkehr 13.628 Unfälle mit Personenschäden gab, die unter dem Einfluss von Alkohol passiert sind. 165 Menschen starben. Die DHS beziffert die jährlichen volkswirtschaftliche Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland mit rund 57 Milliarden Euro, davon entfallen 16,59 Milliarden Euro auf das Gesundheitssystem. 
- Materialien für Ärztinnen und ÄrzteManual "Alkoholkonsum bei Patientinnen und Patienten ansprechen" 
 Ein Beratungsleitfaden für die ärztliche Praxis (Bundesärztekammer und BIÖG)„Mia, Mats und Moritz - DHS Broschüre für Kinder aus Familien Suchtkranker“ Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien 
 Ein Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeitenden im Gesundheitswesen (Nacoa Deutschland)