Vorlesen
Pressemitteilung

Ärztekammer Nordrhein will zivil-militärischen Austausch fördern

Gruppenfoto mit Dr. Joachim Wichmann, Dr. Sven Dreyer, Dr. Jörg Ruff und Dr. Arndt Berson
Ernstes Thema, fruchtbarer Austausch (v.l.): Vorstandsmitglied Dr. Joachim Wichmann, Dr. Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Oberstarzt Dr. Jörg Ruff und Dr. Arndt Berson, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein. © Sabine Schindler-Marlow

Düsseldorf, 3.7.2025. Damit das Gesundheitswesen auch im Krisen- und Kriegsfall auf hohem Niveau funktionsfähig bleibt, will die Ärztekammer Nordrhein ihren Austausch mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr intensivieren. Das bekräftigten Präsident und Vizepräsident, Dr. Sven Dreyer und Dr. Arndt Berson, am Abend des 2. Juli 2025 im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf im Rahmen der Julisitzung des Kammervorstandes. Über die Herausforderungen und Aufgaben, die sich aus neuen militärischen Bedrohungslagen unter anderem für den Zivilschutz und die kritische Infrastruktur ergeben, referierten dort der stellvertretende Generalarzt der Luftwaffe und Chef des Stabes, Oberstarzt Dr. Jörg Ruff, vom Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe in Köln und Vorstandsmitglied Dr. Joachim Wichmann, Oberstarzt der Reserve.

Hintergrund der Beschäftigung mit dem Thema waren das siebte Gutachten des Expertenrats "Gesundheit und Resilienz" sowie mehrere Beschlüsse des diesjährigen 129. Deutschen Ärztetages in Leipzig. Das Ärzteparlament hatte Ende Mai Bund, Länder und Kommunen aufgefordert, die Krisenresilienz des Gesundheitswesens zu stärken. Notwendig sei eine engere zivil-militärische Zusammenarbeit. Verantwortlichkeiten müssten in einem verbindlichen Stufenplan festgelegt werden, der von einer erweiterten Regelversorgung über die Versorgung im Katastrophenfall bis hin zur militärischen Lage reiche. Die Bundesregierung forderte die Ärzteschaft auf, die Arbeiten am Gesetz zur Stärkung der Resilienz kritischer Anlagen und am Gesundheitssicherstellungsgesetz, die beide dem Ampel-Aus zum Opfer gefallen waren, wieder aufzunehmen. Letzteres sah unter anderem Maßnahmen zur Steuerung von Patienten- und Verwundetenströmen, zur Bevorratung von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie regelmäßige Ernstfallübungen vor.

Der Expertenrat "Gesundheit und Resilienz" der Bundesregierung, das Nachfolgegremium des Corona-Expertenrates, war bereits im Dezember vergangenen Jahres zu dem Schluss gekommen, dass Deutschland und sein Gesundheitssystem nicht ausreichend auf möglich Krisenfälle wie etwa den NATO-Bündnisfall, die Landesverteidigung, große Fluchtbewegungen, Cyberangriffe auf Gesundheitseinrichtungen oder Terroranschläge vorbereitet ist. Der Rat mahnte in diesem Zusammenhang eine deutlich verbesserte und strukturierte zivil-militärische Zusammenarbeit, insbesondere zwischen dem Sanitätsdienst der Bundeswehr, zivilen medizinischen Einrichtungen und Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz an.

sas / HK

 

Kontakt zur Pressestelle

Pressesprecherin: Sabine Schindler-Marlow
0211 / 4302 2010

stellv. Pressesprecherin: Heike Korzilius
0211 / 4302 2013

pressestelle(at)aekno.de