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Ärztezahl in Nordrhein um 2,5 Prozent gestiegen – BÄK insgesamt besorgt

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Ärztinnen und Ärzte © Corbis

Düsseldorf, 31.8.2022. Die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein ist im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf 66.803 gestiegen. Der Zuwachs liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt von 2,1 Prozent. Das geht aus der aktuellen Ärztestatistik der Bundesärztekammer (BÄK) hervor. Gemessen an der Zahl der Ärztinnen und Ärzte ist Nordrhein nach Bayern und Baden-Württemberg die drittgrößte Ärztekammer. Sie vertritt gut zwölf Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. Von den Kammermitgliedern waren im vergangenen Jahr 51.729 ärztlich tätig.

Insgesamt erreichte die Zahl der Ärztinnen und Ärzte im gesamten Bundesgebiet 2021 mit 548.302 einen neuen Höchststand. Von diesen waren 416.120 ärztlich tätig. In Deutschland kommen so auf einen Arzt knapp 200 Einwohner.

Die Bundesärztekammer zeigt sich dennoch besorgt. Das leichte Wachstum reiche nicht aus, um "den Behandlungsbedarf einer Gesellschaft des langen Lebens" langfristig zu decken. "Was wir jetzt brauchen, sind eine konsequente Nachwuchsförderung und bessere Ausbildungsbedingungen im ärztlichen Bereich", erklärte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

Ein Trend, der sich 2021 in ganz Deutschland fortsetzte, ist nach der BÄK-Statistik die erneute Zunahme der Zahl der angestellten Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich. Von den 163.805 ambulant tätigen Ärzten waren 49.364 angestellt tätig gegenüber 46.543 im Jahr zuvor. In Nordrhein waren 2021 20.442 Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung tätig, darunter 13.641 in der Niederlassung. 27.247 Ärztinnen und Ärzte arbeiteten in der stationären Versorgung und 4.040 bei Behörden, Körperschaften oder in sonstigen Bereichen.

Mit 10.097 führten die meisten Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein die Gebietsbezeichnung Innere Medizin, ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Biochemie ist mit nur sechs Kolleginnen und Kollegen das kleinste Gebiet (minus 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Einen Zuwachs von 2,2 Prozent konnten im vergangenen Jahr die Allgemeinmediziner verzeichnen. Deren Zahl stieg auf 5.533. Nach den Allgemeinärzten und den Internisten ist die Anästhesie mit 4.545 Ärztinnen und Ärzten (plus 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr) das drittgrößte Fachgebiet in Nordrhein.

Mit Blick auf die demografische Entwicklung in Deutschland weist die Bundeärztekammer darauf hin, dass neben Patientinnen und Patienten auch die Ärzteschaft älter wird. 20 Prozent der Ärztinnen und Ärzte stünden vor dem Ruhestand. Gleichzeitig sei die Zahl der Behandlungsfälle in den Krankenhäusern in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Dasselbe gelte für die Zahl chronischer Erkrankungen wie Diabetes mellitus.

"In der Pandemie dürfte jedem klargeworden sein, dass eine gute Personalausstattung in der medizinischen Versorgung kein Luxus ist, sondern schnell zu einer existenziellen Frage werden kann", warnt BÄK-Präsident Reinhardt vor den Folgen des Ärztemangels.

Ärztestatistik für Deutschland (Bundesärztekammer)

Ärztestatistik für Nordrhein (Bundesärztekammer)

MBO


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