Vorlesen
Gefahr für Konsumenten, Strafverfolgungsbehörden und Rettungsdienste

Warnmeldung von Interpol zu Risiken im Umgang mit Fentanyl, Fentanylderivaten und sonstigen synthetischen Opioiden

Düsseldorf, 2.10.2017. Fentanyl ist bis zu hundertundzwanzig mal stärker als Morphium und wird als Pulver, Tabletten, Flüssigkeit, Pflaster und Sprays verwendet.

Kontaminationswege bestehen grundsätzlich über

  • Einatmen,
  • Schleimhaut,
  • Schlucken und
  • Verletzung durch Nadeln.

Bei normalem Hautkontakt besteht nur Gefahr bei großen Mengen hochdosierter Stoffe über einen längeren Zeitraum.

Die größte Wahrscheinlichkeit für ein Unfallgeschehen besteht durch Einatmen von 2 bis 3 mg Pulver Fentanyl (entsprechend 5 bis 7 Körnchen Tafelsalz). Dadurch kann es zu Atemdepression beziehungsweise Herzstillstand mit Todesfolge kommen.

Als medizinisches Antidot kann Naloxon gegeben werden, welches vorübergehend die Wirkung antagonisiert. Zur Vermeidung eines Reboundeffekts ist wegen der kurzen Halbwertszeit des Naloxons bei einer vermuteten Intoxikation eine sofortige intensivmedizinische Behandlung notwendig.

Die sogenannte Purple Notice von Interpol ist auf Ersuchen der USA erstellt worden, da es dort zu einem deutlichen Anstieg von zuletzt jährlich mehreren zehntausend Todesfällen durch Überdosierung mit diesen Substanzen gekommen war.

In Deutschland rechnete das Bundeskriminalamt 2016 mit 95 Todesfällen im Zusammenhang mit Fentanyl bei einer größeren Dunkelziffer.

Purple Notice zu Fentanyl (802,27 KB) (Interpol)

Bundeslagebild Rauschgift 2016 (Bundeskriminalamt)

Bei weiteren Fragen zu diesem Thema können sich Interessierte an die örtlichen Polizeibehörden wenden.

ÄkNo


Kontakt zur Pressestelle

Pressesprecherin: Sabine Schindler-Marlow
0211 / 4302 2010

stellv. Pressesprecherin: Heike Korzilius
0211 / 4302 2013

pressestelle(at)aekno.de