Düsseldorf, 20.11.2025. Die Veranstaltung des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales und der beiden Ärztekammern in NRW zum Thema "Gewaltrisiko bei psychischen Erkrankungen – wie können eine nachhaltige Behandlung und Versorgung gelingen" war bis auf den letzten Platz ausgebucht. 400 Teilnehmende kamen ins Haus der Ärzteschaft nach Düsseldorf, um über ein hochkomplexes und gleichzeitig emotionales Thema ins Gespräch zu kommen. Denn in den letzten zwei Jahren machten Gewalttaten Schlagzeilen, bei denen der Täter / die Täterin psychisch erkrankt war.
Dr. Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, fasste die Herausforderung, die mit dem Thema verknüpft ist, in seiner Begrüßung zusammen: "Wir stehen vor der höchst anspruchsvollen Aufgabe, die berechtigten Sicherheitsbedürfnisse der Allgemeinheit nach Schutz mit dem Anspruch auf Selbstbestimmung und Antistigmatisierung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und deren Schutz vor Diskriminierung in Einklang zu bringen". Diese Aufgabe, so der Kammerpräsident, könne nur in Zusammenarbeit von Medizin, Recht, Verwaltung, Politik und Betroffenen angegangen werden.
Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, ergänzte in seinem Grußwort „Es braucht bei diesem Thema das Vertrauen der Gesellschaft in das Fachpersonal. Dazu gehört auch, dass wir Probleme offen benennen und artikulieren, dass wir verdeutlichen, dass wir großen Wert auf den Schutz der Allgemeinheit legen, aber andererseits keine Stigmatisierung, Register oder Wegsperren wollen. Wir wollen die richtigen Antworte geben.“ Experten sehen Antworten unter anderem im Ausbau von ambulanten und stationären Behandlungsplätzen sowie in niedrigschwelligen Beratungs- und Präventionsangeboten. „Die wirksamste Maßnahme der Gewaltprävention bei Menschen mit psychischen Erkrankungen ist eine fachgerechte psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung“, betonte die Präsidentin der DGPPN, Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank. Eine konsequente Therapie senke nachweislich das Risiko für Gewalttaten.
Eine ausführliche Berichterstattung über die Veranstaltung lesen Sie in der Januarausgabe des Rheinischen Ärzteblatts.
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