Leipzig, 28.5.2025. Für eine verantwortungsvolle Einführung von Technologien Künstlicher Intelligenz (KI) hat sich heute (28.5.) in Leipzig der 129. Deutsche Ärztetag ausgesprochen. Zugleich forderten die Delegierten, die Ärzteschaft müsse die Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI mitbestimmen und mitgestalten. In einem mit großer Mehrheit angenommenen Beschluss heißt es, die Anwendung von KI in der Medizin biete das Potenzial, Diagnose- und Behandlungsprozesse grundlegend umzugestalten, die medizinische Dokumentation zu erleichtern, Verwaltungsabläufe effizienter zu gestalten und das Gesundheitssystem zu transformieren. Inwieweit KI in Zukunft auch ärztliche Entscheidungen übernehmen könne, die die Beziehung zwischen Arzt und Patient berührten, sei aktuell nicht absehbar. Der Einsatz von KI-Anwendungen in der Patientenversorgung werde jedoch in zunehmendem Maße Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit werden. Entscheidend ist dem Beschluss zufolge, dass die empathische Kommunikation und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient einen wesentlichen Anteil am Behandlungserfolg haben. Beides dürfe durch den Einsatz von KI nicht in den Hintergrund geraten. „Die abschließende Verantwortung für Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie muss bei der Ärztin oder dem Arzt verbleiben und darf nicht an ein KI-System übertragen werden“, heißt es dort.
Der Abstimmung vorausgegangen war eine konstruktive Debatte dieses Schwerpunktthemas beim diesjährigen Deutschen Ärztetag. Die Delegierten zeigten eine große Offenheit gegenüber der neuen Technologie, ohne die Risiken in ihren Redebeiträgen zu vernachlässigen. Ob die KI Spielerei oder disruptive Veränderung in der medizinischen Versorgung bedeute, lasse sich noch nicht sagen, erklärte PD Dr. Peter Bobbert, Co-Vorsitzender des Ausschusses „Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung“ der Bundesärztekammer. Die neue Technologie werde in jedem Fall die Digitalisierung in der Medizin beschleunigen und dazu beitragen, Prozesse deutlich effizienter zu gestalten. „Wir können dann wieder mehr Zeit für unsere Patienten haben“, so Bobbert. Die KI werde ohne Frage kommen. Deshalb sei es umso wichtiger, dass die Ärztinnen und Ärzte die Standards mitbestimmten.
Die Stellungnahme der Bundesärztekammer zur Künstlichen Intelligenz findet sich unter
https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Politik/Programme-Positionen/Von_aerztlicher_Kunst_mit_Kuenstlicher_Intelligenz_27.05.2025.pdf
HK