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53. Weiterbildungsverbund in Eitorf gegründet

Gruppenfoto Weiterbildungsverbundteilnehmer Siegtal 2019
Der Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein Bernd Zimmer (1. Reihe 3. v.l.) überreichte Teilnehmern des hausärztlichen Weiterbildungsverbundes Siegtal die Weiterbildungsurkunden. Auf unserem Bild sind neben den Teilnehmern unter anderem zu sehen Dr. Hansjörg Eickhoff, Vorsitzender der Kreisstelle Rhein-Sieg-Kreis (1. Reihe, 3. v.r.), der Mitinitiator des Verbundes, Dr. Klaus Wilhelm Rösing (1. Reihe, 2. v.r.), Leiter der Weiterbildungsabteilung der Ärztekammer Nordrhein Karl-Dieter Menzel (2. Reihe, 2. v.r.) sowie Dr. Jacqueline Hiepler, Vorsitzende der Kreisstelle Rhein-Sieg-Kreis der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sowie Verbundteilnehmerin. © Jürgen Brenn

Düsseldorf, Eitorf, 12.12.2019. Mit der feierlichen Urkundenübergabe wurde am Mittwoch, 11. Dezember 2019, der 53. Hausärztliche Weiterbildungsverbund - Siegtal - aus der Taufe gehoben. Damit arbeiten in den 53 nordrheinischen Weiterbildungsverbünden rund 111 Krankenhäuser mit weit mehr als 400 Praxen für den Nachwuchs an Allgemeinmedizinern.

Auch im östlichen Rhein-Sieg-Kreis ist in den kommenden Jahren ein Rückgang von niedergelassenen Allgemeinmedizinern zu erwarten. Bereits heute ist es für Hausärzte oftmals schwierig, geeigneten Nachwuchs für ihre Praxis zu finden. Um dieser Entwicklung adäquat zu begegnen, haben das St. Franziskus Krankenhaus Eitorf in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Hausärzten und unterstützt durch die Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) den Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Siegtal gegründet.

Die Weiterbildungsverbünde bergen eine dreifache Win-Win-Situation, sagte ÄkNo-Vizepräsident Bernd Zimmer bei der Urkundenübergabe in Eitorf. Zum einen bietet der Verbund die Weiterbildung für angehende Allgemeinmediziner aus einer Hand, ohne Wohnort- oder Arbeitsplatzwechsel. Zum anderen kennt das kooperierende Klinikum die über den Verbund weitergebildeten Hausärzte, als auch die zukünftigen Hausärzte als Einweiser die Strukturen im Krankenhaus. Diese enge Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Sektor in einer Region ist ein Vorteil, der sich aus der Verbundweiterbildung ergibt. "Der Verbund ist ein riesiger Profit für die Patientenversorgung und letztlich auch für die Region", sagte Zimmer.

Das Konzept der Verbundweiterbildung zeige erste Erfolge, wie Karl-Dieter Menzel, Leiter der Weiterbildungsabteilung der ÄkNo erläuterte: Ließen sich vor fünf Jahren lediglich 100 in Nordrhein weitergebildete Hausärztinnen und -ärzte im Kammergebiet nieder, so waren dies 2018 bereits 128 und in diesem Jahr knapp 150 Fachärzte für Allgemeinmedizin. "Der Nachwuchs bleibt in der Region", so Menzel.

Vorteile des Konzepts der Verbundweiterbildung sind ein gemeinsames Curriculum, eine gesicherte Vergütung über die gesamten fünf Jahre der Weiterbildung und eine individuelle Betreuung. Die Zulassung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist Voraussetzung, um sich als Hausarzt niederzulassen. Innerhalb der insgesamt fünfjährigen Facharztweiterbildung absolvieren die Kandidaten in der Regel drei Jahre in der Klinik und zwei bei niedergelassenen Hausärzten. So lernen die Ärzte in Weiterbildung die Anforderungen an den Beruf des Allgemeinmediziners sowie die lokalen Strukturen umfassend kennen, ohne sich neu bewerben oder den Wohnort wechseln zu müssen.

Eine Übersicht der Teilnehmer am Hausärztlichen Weiterbildungsverbund Siegtal findet sich im Internet unter

www.aekno.de/Verbundweiterbildung/Siegtal

Eine Liste aller Weiterbildungsverbünde in Nordrhein findet sich im Internet unter

www.aekno.de/Verbundweiterbildung.
 

Zum Hintergrund
Nach den Zahlen des Bundesarztregisters sind etwa 20 Prozent der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte über 60 Jahre alt. Im Kammerbezirk Nordrhein müssten bei circa 6.000 hausärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen jährlich 200 neue Ärztinnen und Ärzte nachrücken, um diese Lücke zu schließen. Derzeit liegt die Zahl knapp 150 Ärztinnen und Ärzten pro Jahr. Umso wichtiger sind nachhaltige Programme wie die Hausärztlichen Weiterbildungsverbünde, die in vielen Orten und Regionen Nordrheins entstehen.

bre


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