Vorlesen
Pressemitteilung

Angesichts von Krisenszenarien: Gesundheitswesen vor Cyberbedrohungen schützen

Logo der Ärztekammer Nordrhein

Die veränderte Sicherheitslage in Europa, Pandemien oder Folgen des Klimawandels erfordern ein Gesundheitswesen, das sich als resilient gegenüber Krisensituationen erweist. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass das deutsche Gesundheitssystem derzeit nur eingeschränkt krisenfest ist. Herausforderungen bestehen unter anderem bei der Cybersicherheit.

Düsseldorf, 22.11.2025. Durch die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen gewinnt das Thema Cybersicherheit immer mehr an Bedeutung. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zeigt in seinem aktuellen Lagebericht auf, dass der Gesundheitssektor der Bereich der Kritischen Infrastruktur ist, auf dem es im vergangenen Jahr mit die meisten Angriffe gegeben hat.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein fordert deshalb die Politik auf Bundes- und Landesebene wie auch Institutionen der Selbstverwaltung dazu auf, sich zur Stärkung der Resilienz im Gesundheitswesen für eine Reihe konkreter Maßnahmen einzusetzen. 

Dazu gehört angesichts von Cyberbedrohungen der Aufbau von Sicherungssystemen in allen relevanten Einrichtungen des Gesundheitswesens, die eine medizinische Versorgung auch beim Ausfall der Telematik-Infrastruktur, des Internets oder der lokalen Informationssysteme gewährleisten. Darüber hinaus müssten auch über das Gesundheitswesen hinaus Forschungs- und Innovationsprojekte zu krisenfester IT-Sicherheit gefördert werden.  

"Gesundheitseinrichtungen gehören zurecht zur Kritischen Infrastruktur, die vor Krisen geschützt werden müssen", sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Sven Dreyer. "Ein Stromausfall im falschen Moment, der Ausfall des Internets, das Versagen der IT-Struktur sind nicht nur technische Defekte, sondern ein medizinisches Ereignis." Erforderlich seien daher unbedingt verbindliche Resilienzpläne, um die Funktionalität der Versorgung auch im Ernstfall zu sichern.

In Vorbereitung auf eine Krisensituation fordern die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte für das Gesundheitswesen zudem die Schaffung verbindlicher Koordinationsstrukturen auf allen Ebenen, den Aufbau nationaler und dezentraler Reserven für kritische Medizinprodukte und Arzneimittel, die Schaffung einer nationalen Kapazitätsplattform sowie die Sensibilisierung und Schulung des medizinischen Personals für alle in Krisenzeiten relevanten Aspekte.

ÄkNo



Kontakt zur Pressestelle

Pressesprecherin: Sabine Schindler-Marlow
0211 / 4302 2010

stellv. Pressesprecherin: Heike Korzilius
0211 / 4302 2013

pressestelle(at)aekno.de